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Innere Werte

Machen wir uns nichts vor: Ich habe inzwischen ein Alter erreicht, in dem es nicht mehr sinnvoll ist, auf Figur und Aussehen zu setzen, da bleiben nur innere Werte und gottlob scheine ich welche zu haben, zumindest wurde das von Medizinern bestätigt:

Vor einiger Zeit lag ich im Krankenhaus und ein Weißkittel wollte sich ein Bild davon machen, wie weit wir es mit meinen Magengeschwüren gebracht hatten, bzw. mit deren Beseitigung.

Nach einer Weile fröhlichen Geplappers wurde der Weißkittel dann aber auffällig still und ich wollte mir schon Sorgen machen, da erklärte er mir fast andächtig, sowas schönes habe er noch nie gesehen.

Ähm ... ok, Weißkittel haben mitunter seltsame Ansichten, aber was war denn jetzt mit dem hier los?

Während ich mich unauffällig im Raum orientierte und den kürzesten Fluchtweg plante, frage er mich, ob ich vielleicht morgen nochmal wiederkommen könne, er wolle das unbedingt einem Kollegen zeigen.

Tja, ich lag im Krankenhaus, da waren meine dringenden Termine ziemlich übersichtlich und im Moment wollte ich so schnell wie möglich wieder in mein Zimmer, also sagte ich erst mal zu und versprach, am nächsten Tag wiederzukommen.

Ein paar kritische Blicke später auf meinen Bauch (siehe "Alter") entschied ich, da auch wirklich hin zu gehen, zumindest versprach das unterhaltsam zu werden, also waren mein Bauch und ich am nächsten Tag pünktlich wieder da. Der Weißkittel vom Vortag hatte tatsächlich einen Kollegen mitgebracht und flüsterte mir zu "Wir sagen nichts, mal sehen, wie er das findet!" War mir recht, ich hatte ja sowieso keine Ahnung, worum es überhaupt ging.

Kollege Weißkittel schaute, staunte und er erklärte mir, er habe noch nie eine so schöne Bauchspeicheldrüse gesehen, wie meine, noch nie ein so schlankes, wohlgeformtes Organ und auch der Weißkittel vom Vortag strahlte.

Die beiden Vögel waren ganz sicher nicht komplett richtig sortiert, aber immerhin weiß ich jetzt sicher, dass ich innere Werte habe. Irgendwie beruhigend ...

Wie ich lesen und schreiben gelernt habe

... und warum ich mich über den inflationären Gebrauch des Wortes "Motivation" ärgere.

Da meine Schwester fast zwei Jahre älter ist als ich, hatte sie schon einen ernsten Job (die Schule), während ich immer noch im Sandkasten (Kindergarten) hockte und ich beneidete sie glühend. Sie lernte jeden Tag spannende Sachen und hatte so aufregende Herausforderungen wie Hausaufgaben zu bewältigen, während mir immer noch jeden Abend die Taschen nach Fröschen, Schnecken und Käfern umgedreht wurden und meine Mutter sich langsam an den Gedanken gewöhnte, dass aus mir vermutlich niemals eine junge Dame werden würde. Vielleicht aber, so hoffte sie im Stillen, würde aus mir wenigstens eine kluge junge ... hm ... Person werden (das mit der "Dame" war wirklich sehr unwahrscheinlich)?

Eines Tages kam sie mit zwei dicken Mappen heim, die eine feuerrot eingebunden, die andere dunkelblau. Neugierig fragte ich, was das denn sei und sie erklärte mir, dass diese Mappen für mich wären, allerdings noch nicht jetzt, denn ich könne bestimmt noch nichts damit anfangen.

Nanu? Also das wollte ich natürlich genauer wissen und so löcherte ich sie so lange, bis sie mir schließlich die Mappen zeigte und mir erklärte, dass das rote eine Rechenfibel und das blaue eine Lesefibel sei, ich damit aber bestimmt noch nichts anfangen könne, bevor ich in die Schule käme, denn damit müsse man lernen und Aufgaben machen und ich würde bestimmt lieber den ganzen Tag spielen statt so langweilige Sachen zu machen.

Lernen? Hausaufgaben? Na und ob ich das wollte! Sofort und auf der Stelle und so dringend wie überhaupt nichts, das ich jemals gewollt hatte!

Meine Mutter ließ mich zwei Tage betteln und schmoren, bevor sie sich endlich "breitschlagen" ließ, mit mir zusammen die beiden Fibeln zu bearbeiten und so lernte ich Lesen, Schreiben und Rechnen lange bevor ich in die Schule kam und das noch mit einer Begeisterung, die kaum Grenzen kannte.

Viele Jahre später haben wir uns mal darüber unterhalten und meine Mutter erzählte, dass sie genau das hatte bewirken wollen: Dass ihre Tochter mit Begeisterung und hochmotiviert lernt, dass sie sich aber durchaus bewußt gewesen war, dass Motivation nur greift, wenn sie auf den nötigen Ehrgeiz trifft und das richtige Thema zum richtigen Zeitpunkt gewählt wird.

Was meine Mutter schon vor Jahrzehnten wußte und erfolgreich anzuwenden verstand, scheint heutzutage verloren gegangen zu sein:
Heute redet man über Motivation, als sei das etwas, das man beliebig mit der Gießkanne über Mitarbeiter auschütten könne und dann funktionieren muß. Funktioniert das nicht, ist man frustriert. Motivation ist aber keine eindimensionale Angelegenheit, Motivation greift auch heute nur, wenn es das richtige Thema ist, zum richtigen Zeitpunkt und wenn sie auf Ehrgeiz trifft und überhaupt noch nie hat der Anspruch "Motivier' mich mal" funktioniert.

Das Leben ist ziemlich einfach, wenn man mal das ganze Bromborium wegläßt und statt "mit dem Blick auf das Große" die Dinge in ihrer Winzigkeit betrachtet.

Werte

Die Frage nach Werten in der heutigen Zeit hört man immer öfter und fast immer in Zusammenhang mit der Frage, wer die festzulegen habe und wann.

Tja, wie war das bei mir? Und wann?

Im Gegensatz zu meiner Schwester, die sich kaum an unsere Kindheit erinnert (sie behauptet, sie sei mit etwa 12 Jahren fertig vom Baum gefallen), erinnere ich mich sogar noch an die Zeit, als ich noch im Gitterbettchen lag und spätestens da begann meiner Mutter bei mir mit der Vermittlung von Werten:

Es gab bei uns nie so was wie ein Nachtlicht gegen Angst vor der Dunkelheit, dafür gab es etwas anderes: Sicherheit!
Über meinem Gitterbettchen (übrigens ein elegantes Modell in elfenbeinfarbenem, glatt poliertem Holz, wohingegen das meiner Schwester in gewöhnlichem mittelbraunem, einfach lackiertem Holz war), war eine Wandlampe mit einem Zugschalter. An diesen Zugschalter war eine lange Schnur mit bunten Holzkugeln geknotet, die in meinem Bettchen lag. Sollte ich nachts aufwachen und mich im Dunkeln fürchten, hätte ich nur an der Schnur ziehen müssen und das Licht wäre angegangen. Wir hatten das ein paar Mal probiert, ich wusste, dass es funktioniert und fühlte mich sicher, also brauchte ich es nicht.

In einer Nacht half aber auch Licht nicht, ich weinte und weinte und war nicht zu beruhigen. Meine Mutter hatte mich bereits aus dem Bett geholt (vermutlich vorher ich sie *g*) und trug mich durch die Gegend, aber auch das half nicht. Ich weinte, als wolle ich nie wieder damit aufhören.

Schließlich ging sie mit mir zu unserem Vorratsschrank, öffnete ihn und entnahm ihm eine "einfache" Rolle Toilettenpapier. Diese Rolle Toilettenpapier, so erklärte sie mir, sei ganz alleine meine Rolle und niemand auf der Welt außer mir, dürfe sie benutzen, es sei denn, ich würde es ausdrücklich erlauben. Und weil das meine Rolle sei und ich etwas ganz Besonderes, sei jetzt auch diese Rolle etwas ganz Besonderes und ich solle gut darauf aufpassen!

Damit legte sie mich in mein Bettchen zurück (die Rolle hielt ich fest umklammert) und ich vermute, noch bevor mein Kopf das Kissen berührte, war ich bereits wieder eingeschlafen, selig in meiner ganzen Besonderheit.

Meine Mutter hat immer behauptet, das sei die Lektion gewesen, in der ich gelernt habe, dass man Leute auch mit kleinen Dingen glücklich machen kann, ich hingegen vermute, dass in dieser Nacht die Basis für meinen Größenwahn gelegt wurde! (der nächste Tag war dann übrigens die Basis für die dazugehörige Großzügigkeit, denn völlig selbstlos bot ich meiner Schwester an, von meiner Rolle soviel haben zu dürfen, wie sie haben mochte und das war ein echtes Wunder, wir konnten uns nämlich nicht ausstehen. Damals! Heute liebe ich sie heiß und innig!).

Leider weiß ich nicht mehr, was aus dieser so besonderen Rolle Toilettenpapier geworden ist und auch meine Mutter kann sich an deren weiteren Verbleib nicht erinnern, aber sie hat uns gute Dienste geleistet.

Was man wirklich über Führung wissen muss

Irgendwie hänge ich ja im Moment an dem Thema „Führung“ und was Führung ausmacht.

Im Laufe meins Lebens habe ich schon mehr als ein Seminar zum Thema „Führung“ gemacht und so sehr ich mich auch anstrenge, das wirklich Wichtige zu dem Thema habe ich bereits im Kindergarten gelernt:

Ob man die Bereitschaft hat, Führung zu übernehmen, zeigt sich ja üblicherweise recht früh, bei mir war es halt der Kindergarten. Wir hatten da eine Bande (damals sprach man noch nicht von „Gangs“ und auch unsere Aktivitäten waren deutlich harmloser, als das heutzutage wohl der Fall ist, wir haben so gefährliche Sachen gemacht wie Marienkäfer sammeln, oder Mutters Goldmünzensammlung durch die Sandmühle drehen –Mutters, nicht so wirklich begeisterte, Reaktion war der gefährlichste Teil dabei) und schon vor Eintritt in den Kindergarten, hatte man mir beigebracht, dass Dinge, die man sich selber erarbeitet hat, erheblich mehr wert sind als Dinge, die man sich für Geld gekauft hat. Damit war klar: Man musste erst mal etwas leisten, bevor man in der Bande mitmachen durfte! (Hätte ich jetzt extra erwähnen müssen, dass ich der Chef der Bande war?)

Um da jedenfalls mitmachen zu dürfen, so hatte ich das festgelegt, musste man einen lebenden Regenwurm runterschlucken! Haben die auch alle brav gemacht.

Eines Tages kam aber einer „meiner Jungs“ (mit Mädchen hatte ich es noch nie so) und fragte mich vor versammelter Truppe, wie das denn so mit mir sei und ob ich denn nicht auch einen Regenwurm ….? Oder ob das anders wäre, weil ich ein Mädchen sei?

1. Lektion: Wer intelligente MA hat, muss damit rechnen, dass sie früher oder später auch unbequeme Fragen stellen.

Ein Blick über die Gesichter der anderen Bandenmitglieder zeigte mir, dass ein Kopfnicken von mir genügt hätte und die hätten diesen vorwitzigen Knaben kräftig verhauen. Der hätte bestimmt keine Fragen mehr gestellt! Früher oder später wäre aber wer anders aufgetaucht, der die gleiche Frage stellen würde.

2. Lektion: Gewalt ist keine Lösung und kein geeignetes Führungsinstrument. Jedenfalls nicht auf Dauer!

Da Größenwahn schon immer meine bevorzugte Reaktion war, wenn ich schnell handeln musste und niemand merken sollte, dass ich verunsichert war, erklärte ich großkotzig, dass das eine sehr gute Frage sei …

3. Lektion: Den Angreifer loben, das bringt ihn aus dem Konzept und erst mal zur Ruhe!

… und ich sogar zwei Regenwürmer essen würde! Immerhin sei ich ja der Boss und zudem ein Mädchen!

4. Lektion: Um seine Führungsposition zu behalten, muss man verdammt viel „Dreck fressen“, Frauen sogar doppelt soviel.

Ich bückte mich also, griff mir zwei Regenwürmer und schluckte sie runter (ok, ich habe sie nur runtergewürgt, darauf rumkauen mochte ich dann doch nicht).

5. Lektion: Zu erfolgreicher, dauerhafter Führung gehört eine riesige Portion Glück, denn wie wäre das ausgegangen, wenn es an dem Tag nicht geregnet hätte und weit und breit keine Regenwürmer gewesen wären?

Damals war ich vier Jahre alt, aber wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich über diese fünf Lektionen hinaus bisher nichts wirklich Erwähnenswertes zu diesem Thema dazugelernt.

Die Sache mit dem lieben Gott

Sitze ich doch in meinem Auto und höre Radio (sowieso eine Sache, über die man mal nachdenken sollte: Handy benutzen ist verboten, aber stundenlang an meinem Radio rumschrauben ist ok? Und wieso darf man sich während der Fahrt mit dem Beifahrer zanken? Gehört das nicht zu den Dingen, die ggf. ablenken?), da trällert jemand ein Lied, in der es wohl um die Frage geht, ob es einen Gott gibt (der alles richten wird). Die Frage an sich ist ja nicht neu und weiter unbeantwortet, aber die Zusatzfrage fand ich gut: "Bist Du vielleicht eine Frau, weil Du immer zu spät bist?"

Da fällt mir dann der Song ein, in dem Xaviar Naidoo (irgendwie schreibt der sich anders, aber egal) jemanden Gott anklagen läßt. Er habe ihm versprochen, immer an seiner Seite zu sein, aber wenn er hinter sich blicke, wären da in den schwersten Stunden seines Lebens immer nur eine Spur im Sand zu erkennen gewesen. Und Gott anwortet: "Das waren die Stellen, an denen ich Dich getragen habe!".

Auf gute Feindschaft

Wer so gnadenlos geradeaus ist wie ich, darf sich nicht wundern, wenn er regelmäßig neue Feinde gewinnt.

Was mich allerdings immer wieder doch wundert, ist die Zuverlässigkeit so mancher Feinde, die man doch eher von Freunden erwartet.

Wie man trotzdem bekommt, was man will?

Will man etwas haben, von dem man weiß, dass der Zuständige (und natürlich Vorgesetzte) sich nicht mit Sachentscheidungen aufhält, sondern direkt eine Personenentscheidung (=NEIN!) treffen wird, fragt man ihn am Besten überhaupt nicht, sondern sieht sich direkt nach dessen Feind (mögichst hierarchisch noch höher angesiedelt) um und erzähl dem, dass man etwas ja gerne hätte oder täte, A dem aber garantiert nicht zustimmen wird. Da B den A ja nicht leiden kann, wird er mit Freude anweisen, was A nicht erlauben würde. Das ist dann zwar auch eine Personenentscheidung und keine Sachentscheidung, dient aber der Sache und damit der Person, nämlich mir.

Anders sieht das aus, wenn man etwas tun soll, was man so überhaupt nicht möchte. Da geht man direkt zu A, fragt ihn, ob man ausnahmsweise das tun darf, was man überhaupt nicht wil und wartet ab, dass A ein deutschlandweites Memorandum verteilt, in dem das, was man ja nicht machen will, unbedingt und ohne Ausnahme verboten ist.

Irgendwie sehr durchsichtig das Ganze, nicht sonderlich kreativ und in seiner Zuverlässigkeit doch immer wieder verblüffend.

Also dann: Auf gute Feindschaft!

Wieso habe ich keinen Fußpilz?

Jetzt mal ehrlich: War das mit dem Laminat statt Teppichboden wirklich meine Idee?

Aussehen tut es ja wirklich gut, aber was sich da an Staub ansammelt. Ich meine sichtbaren Staub!

Vermutlich gibt es hier nicht mehr Staub als in Kassel, aber im Teppichboden scheint Staub klaglos und unsichtbar versickert zu sein, ab und an mal mit dem Staubsauger drüber und gut. Hier erwische ich mich dabei, wie ich jeden Tag mit dem Mop durch die Bude husche.

In Anbetracht der Tasache, dass ich Zuhause eher selten mit Schuhen anzutreffen bin, sondern barfuß (im Winter mit Socken) unterwegs bin, stellt sich mir die Frage, wieso ich bei dem ganzen Staub, der sich im Teppichboden ansammelt, niemals Fußpilz bekommen habe. Wahrscheinlich lag es daran, dass meine Füße den Staub nicht sehen konnten, denn Hühneraugen hatte ich auch nie *achselzuck*

Weihnachten

Mein Chef versetzt mich doch immer wieder in Erstaunen: Teilt er doch der ganzen Region mit, dass die Weihnachtsgeschenke nicht als Nikolausgeschenke gedacht sind, sondern wirklich als Weihnachtsgeschenke, also nicht schon ab Anfang Dezember, sondern frühestens ab 23. Dezember zu verteilen sind.

Das deckt sich ungefähr mit meiner Planung, denn bei mir gibt es erst ab 24. Dezember Geschenke und mir geht diese Unsitte, spätestens im September mit dem Weihnachtsgeschäft anzufangen, zunehmend auf den Sender und ich warte täglich auf die ersten Deko-Küken zur Osterdekoration in den Läden.

Bei der Geschwindigkeit kann es nicht mehr lange dauern, bis das diesjährige Weihnachtsgeschäft von dem des nächsten Jahres eingeholt wird. Gräßliche Vorstellung!

Gut Ding will Weile haben

Ich bin jetzt seit fast sechs Monaten (ups, so lange schon?) in Hannover und praktisch seit dem ersten Tag kämpfe ich an zwei Baustellen, die mit dem heutigen Tag wohl gegenstandslos sind (keine Sorge, ich habe noch ein paar andere offene Baustellen, es wird also nicht langweilig):

1) Eine bestimmte Art von Schlüsseln soll auf eine bestimmte Art in der Schlüsselverwaltung angelegt werden. Ich weiß schon nicht mehr, wen ich mit dem Problem alles behelligt habe, aber seit gestern ist das beschlossen und verkündet! Wir machen das ab sofort so! :-)

2) Ich möchte meine Spülmaschine in der Filiale nicht am Bistro haben (ein Blick auf meine Schienenbeine, wo die offene Tür bereits tiefe Kerben geschlagen hat, erklärt ausreichend, wieso ich das möchte!), sondern in der Küche. Aber nein, das geht nicht, wegen heilige Kuh und deutschlandweit so verabschiedet und überhaupt (kein Mensch in dem Laden interessiert sich für meine Schienenbeine, was mir recht ist, nur in dem Fall halt nicht *grummel*). Und was erfahre ich heute? Da regt sich jemand furchtbar auf, weil ab sofort Standard ist, dass die Spülmaschinen (und zwar deutschlandweit, jawoll!) ab sofort nicht mehr ans Bistro, sondern in die Küche gehören!

Liebes Unternehmen, liebe Menschen in den Chefetagen, es ist nicht immer leicht mit Euch (ok, mit mir auch nicht) und ich bin auch oft ziemlich ungeduldig, aber trotz aller Zankereien finde ich Euch schon wirklich klasse. Ehrlich! :-)

Ach ja, bevor ich das vergesse: Ich gehe dann jetzt mal die nächste Baustelle an: Verwaltung und Kontrolle von Dienstkleidung. Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld :-)

Das Leben hat Humor

Irgendwas mache ich falsch ... oder richtig, je nach Betrachtungsweise, jedenfalls sind alle kleinen und großen Probleme derzeit mal wieder eifrig damit beschäftigt, sich in Luft aufzulösen, auch wenn mir das langsam etwas unheimlich wird.

Meine Schwester hat da ihre eigene These und behauptet, das Leben habe mir einen besonders hübschen Stern schon an die Wiege geklebt und da sei es selbstverständlich, dass dieser Stern immer besonders gut poliert ist und immer besonders hell strahlt.

Ich habe da eine etwas andere These, die ich vor langer Zeit schon mal jemandem geschrieben habe:

"Ich bin nur ein ganz kleines Rädchen und mehr will ich auch nicht sein. Das Leben findet mich ziemlich lächerlich, und das bin ich auch, aber es ist bisher immer so freundlich, mich mitlachen zu lassen."

Liebes Leben, bitte erhalte Dir diesen Humor noch recht lange und falls ich das in letzter Zeit nicht erwähnt hatte: Danke!

Schuhe kaufen -nicht leicht gemacht

Was ist nur los mit diesem Land? Früher (das war die Zeit, zu der ja sowieso alles besser war. Immer schon und zu allen Zeiten übrigens), da ist man in ein Schuhgeschäft gegangen, hat sich ein paar hübsche Schuhe in der passenden Größe von der freundlichen Schuhverkäuferin raussuchen und später zur Kasse tragen lassen, bezahlt und ist gegangen. Heute geht das nicht mehr, weil es schon damit losgeht, dass es überhaupt keine hübschen Schuhe mehr gibt! Ich möchte einen schlichten, eleganten, dunkelblauen oder notfalls schwarzen Schuh (ok, wenn's geht sogar zwei davon, einen für links, einen für rechts), außen zierlich und schmal, innen breit und bequem. Statt dessen gibt es regalweise Krams, bei dem bei jedem Schritt der Absatz aufleuchtet und das Ganze sieht verdammt nach Turnschuh aus.

Ist es wirklich zuviel verlangt, in einem Schuhgeschäft auch tatsächlich Schuhe vorzufinden?

Ich werde wohl doch weiter Notebooks statt Schuhe kaufen *grummel*

Was wollen die nur alle?

Ich habe heute sehr ernsthaft darüber nachgedacht, ob ich mal eine Durchsage machen soll und die vielen Menschen darüber informieren, dass man die vielen Türen durchaus auch zum RAUSgehen benutzen kann.

Helige Kühe


Es gibt Dinge, die sind doof, aber unantastbar, weil heilige Kühe.

Vermutlich wäre es klug, an der Stelle nicht weiter zu diskutieren, aber ich war es nie, die behauptet hat, ich sei klug!

Nun habe ich doch neulich erst meinen Mitarbeitern erklärt, dass das wirklich Lästige an Mitbestimmung die Tatsache sei, dass man nicht nur eine eigene Meinung haben muß, sondern zudem noch zu ihr stehen. Nun denn, hier also meine Meinung zu heiligen Kühen:

Wenn eine heilige Kuh uns daran hindert, das zu tun, was richtig und vernünftig ist, ist es an der Zeit, ein paar dicke Steaks aufzuschneiden!

Hoffentlich ist es hilfreich, dass mein neuer (und gleichzeitig alter) Chef gelernter Koch ist, die wissen immerhin mit scharfen Messern umzugehen.

Der Ärger mit dem Fernsehen

Dafür, daß ich Fernsehen ziemlich blöd finde (jedenfalls so spannend, daß ich regelmäßig dabei einschlafe), geht mir das Thema ziemlich auf den Wecker!

Da sich meine Wohnung innerhalb eines Hotels befindet, bin ich an deren TV-Anlage angeschlossen, oder sollte ich besser schreiben "angekettet"? Jedenfalls zerbröselt diese Anlage langsam aber sicher in ihre Bestandteile, was zur Folge hat, daß die Anzahl der Sender zunehmend abnimmt, dafür gibt es immer mehr vermutlich schweizer Sender, jedenfalls sieht man ziemlich viel Schnee und die Schweiz war doch das mit den Alpen, dem Schnee und dem unverständlichen Text?

Nun ist das ja nicht wirklich schwierig, in diesem Land an ziemlich viele TV-Sender zu kommen, gegen Geld bekommt man ja fast alles. Dachte ich zumindest und hatte auch übersehen, daß ich genau Null Lust habe, mich mit Verkabelungen, Handwerkern und der Frage, wie ich einen eigenen Anschuß an dem des Hotels vorbei in meine Wohnung bekomme, herumzuschlagen. (Bevor jemand auf komische Ideen kommt: Selbstverständlich bezahle ich brav meine GEZ-Gebühren! Ich bezahle ja auch Kirchensteuer und gehe da trotzdem nie hin.)

Nach kurzer Suche im Internet habe ich festgestellt, daß digitales TV heutzutage sein muß und dafür gibt es drei Möglichkeiten: Kabel Deutschland, Unity Media oder Pemiere. Kabel Deutschland ist die teuerste Variante, bietet dafür am wenigsten Sender, meldet aber bei der Onlineprüfung möglicher Sender, daß es die Straße, in der ich nachweislich wohne, überhaupt nicht gibt.

Sollte ich rausbekommen, daß die Recht haben und ich seit zehn Jahren mit meinen Möbeln auf der Straße stehe, werde ich echt verärgert sein und mal ein Wörtchen mit meinem Vermieter reden müssen!

Unity Media ist da übrigens der gleichen Meinung, verspach aber, sich umgehend zurückzumelden, nachdem man überprüft hat, ob es die Straße, in der ich wohne, tatsächlich gibt, was jetzt erst zehn Tage her ist und mich zu der Überzeugung gebracht hat, daß das keine Firma ist, von der ich etwas kaufen möchte, selbst wenn es nur Fensehprogramm ist.

Daß man nach zehn Tagen immer noch nicht in der Lage ist, die Straße zu finden, in der ich angeblich wohne, stimmt mich allerdings etwas nachdenklich und ich gewinne den Eindruck, daß das Gespräch mit meinem Vermieter dringend wird.

Blieb noch Premiere, was ich aber schon immer doof finde. Da ich eher selten ins Kino gehe, habe ich keine Ahnung, was da aktuell so läuft und daher ist es mir völlig schnuppe, ob ich die neusten Kinofilme sechs Wochen später für viel Geld bei Premiere gucken kann oder sechs Monate später für umsonst irgendwo im Privatfernsehen, ganz abgesehen davon, daß ich solche Filme weder im Kino noch im Fernsehen würde sehen wollen. Also doch weiter schweizer Sendungen mit viel Schnee gucken?

Bin ich dekadent?

Da ich ja viel Zeit auf Autobahnen verbringe und mich ständiges Musikgedudel dabei nervt, höre ich Hörbücher und besitze davon inzwischen eine recht stattliche Anzahl. Fragt mich doch heute tatsächlich jemand, ob das jetzt die Spitze der Dekadenz sei: "Frau Kruse läßt lesen".