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Technik-Irrtum

Ich bin im Moment schlecht drauf. Sogar besonders schlecht! Und was tue ich, wenn ich schlecht drauf bin? Ich gehe einkaufen! Vorzugshalber zu MediaDoof oder Saturn. So auch heute.

Die PC-Abteilung war langweilig, hier steht sowieso schon ein PC zuviel rum, in der Notebook-Abteilung das Gleiche, ich habe schon acht.

Vielleicht bei den Fernsehern? Auch nicht, sowohl Schlafzimmer als auch Wohnzimmer sind gerade neu ausgestattet worden.

Aber ein neuer Monitor wäre vielleicht eine Idee? Aktuell habe ich 22 Zoll, das geht doch auch größer? Zwischen lauter ziemlich kleinen Monitoren stand da ein Exemplar in interessanter Größe: 27 Zoll! Na das war doch was für meine alterschwachen Augen? 399 Euro? Egal, das hatte ich mir verdient, ich bin wirklich schlecht drauf. Eingepackt, bezahlt, heim.

Erst mal einen frischen Kaffee und dann das gute Stück ausgepackt. Irgendwie seltsam viele Kabel waren ja schon dabei und auffallend viele Anschlüsse. Hmmm ...

Egal, ein Kabel war für Stom, eines für einen Monitor, der Rest ist Spielzeug.

Eingeschaltet. Erm ... irgendwas stimmt hier nicht. Sendersuchlauf? Schon im Laden hatte ich mich vage mit der Frage beschäftigt, wozu ein PC-Monitor wohl Full-HD braucht, jetzt stellte sich mir die Frage, wozu man wohl für einen PC-Monitor eine Fernbedienung braucht. Und die Bedienungsanleitung war ja oberseltsam, da stand lauter Zeugs von wegen TV.

Tja, wie soll ich es sagen? Ich hatte offensichtlich einen Fernseher gekauft *seufz*

Ab da war ich dann ziemlich dankbar für die vielen Spielzeugkabel und Anschlüsse, man kann einen Full-HD-Fernseher nämlich prima als PC-Monitor nutzen und nach Verwendung einiger weiterer Kabel habe ich meine Boxen am PC abgebaut, so ein Fernseher kann schließlich nicht nur Bild, sondern auch Ton.

Und das Beste: Es handelt sich um ein Samsung-Gerät und die mitgelieferte Fernbedienung funktioniert prima mit meinem Samsung TV im Wohnzimmer, so dass ich jetzt bequem für's Arbeitszimmer eine Zweit-Fernbedienung habe. 399 Euro für eine Fernbedienung mag zwar nicht direkt ein Schnäppchen sein, aber es gab ja noch fünf Zoll PC-Monitor-Erweiterung dazu.

Es gibt immer einen Grund für einen neuen PC

Ich erwähnte es hier und da: Ich bin umgezogen und irgendwie ist jetzt alles anders.

Vor längerer Zeit hatte ich mir einen Designer-PC von Sony zugelegt, der ziemlich dekorativ neben meiner Couch steht und auf dem ich gerne das aktuelle TV-Programm studiere (mit den TV-Zeitungen komme ich nicht klar. Bis ich da alle Programme studiert habe, ist der Abend rum und ich kann schlafen gehen). Nun sind aber Couch und Fernseher im neuen Wohnzimmer anders sortiert und das Ende vom Lied ist, dass ich immer stärkere Schmerzen in der Schulter habe, weil PC und Fernseher nicht mehr in der gleichen Richtung stehen und ich mir ewig die Schulter beim Mouseschubsen verdrehe. Ok, dafür (bzw. dagegen) habe ich ja ein Arbeitszimmer, das extra so eingerichtet ist, dass ich vom Schreibtisch auf den Fernseher gucken könnte. Der Festnetzrechner dort ist aber ein Disco-Modell: Toll beleuchtet, aber furchtbar laut. Naja, nicht wirklich laut, aber alle paar Minuten seufzt der Lüfter, das aber unregelmäßig und irgendwie hat das ganze was von einem Schnarcher: Wenn das Geräusch wenigstens gleichmäßig wäre, dann könnte man darüber einschlafen (ich meine jetzt den Schnarcher, nicht den PC!), aber unregelmäßiges Schnarchen weckt Mordgelüste (und ich weiß, wovon ich rede, ich habe schließlich mehr als eine Nacht in der Küche mit starrem Blick auf den Messerblock zugebracht, aber das ist eine andere Geschichte, die übrigens ein Happy End hatte).

Jedenfalls nervte er mich (der PC, das mit dem Schnarcher hat sich ja dank eines Wasserbettes in Wohlgefallen aufgelöst).

Tja, Mordgelüste oder weiter Schmerzen in der Schulter? Da ich ja unerschüttert auch dem größten Mist noch eine positive Seite abgewinnen kann, nahm ich das als die Gelegenheit, einen neuen PC zu kaufen :-)

Bei MediaDoof fiel ich dann einem ebenso langen, wie dürren Milchgesicht in die Hände, das sich artig vorstellte und mir gleich erklärte, dass er noch in der Ausbildung und die erste Woche in diesem Markt sei. Mit leisem Seufzen verabschiedete ich mich gedanklich von einem neuen PC und überlegte, wie man vielleicht doch das Wohnzimmer zugunsten meiner Schulter umstellen könnte, beschloß aber, Milchgesicht trotzdem eine Chance zu geben, auch wenn ich mir nicht viel davon versprach und mit dem Thema ja schon abgeschlossen hatte.

Wie immer, hatte ich für einen Kunden ziemlich doofe Anforderungen: Er sollte leise sein, zwei Laufwerke habe (ich hasse diese Kisten, bei denen beim Kopieren Ziel- und Quelllaufwerk das Gleiche ist, ich bin doch kein DJ!), leise sein, eine gute Grafik haben, leise sein und der Preis war egal, nur leise sollte er sein.

Milchgesicht hatte größtes Verständnis und teilte offensichtlich meinen Unmut über seufzende Lüfter oder aufdringliche Festplatten und es folgte eine verständliche Erklärung über den Zusammenhang zwischen Lüftergröße, Prozessorgröße und Material des Gehäuses.

Nun ist es bei MediaDoof ja nicht unbedingt so leise wie in einer Kathedrale, eine Hörprobe würde also wenig bringen, zudem waren nur wenige Rechner wirklich angeschlossen, wie wollte man jetzt also das passende Gerät finden? Milchgesicht sah zwar aus wie Muttis Liebling, entpuppte sich aber als echt pfiffig und leuchtete erst mal alle Rechner mit einer starken Taschenlampe aus, um zu gucken, wie groß der Lüfter war, hob dann alle in Frage kommenden Geräte an und prüfte deren Schwerpunkt, derweil er mir fortwährend erklärte, was er da tat und warum.

Irgendwie beeindruckend und schließlich war ich bereit, zu kaufen, was Milchgesicht mir empfahl, nur an der Stelle, als er mir erklärte, dass ich auch ein Modell kleiner nehmen könne, das wäre dann auch deutlich günstiger, muckte ich kurz auf und Milchgesicht verwarf diese Idee schnell wieder.

Ich schleppte die Empfehlung von Milchgesicht also heim, baute sie auf und staunte: Das gute Stück ist flüsterleise und das Innenleben gibt überhaupt nur dann Geräusche von sich, wenn eine CD gelesen wird. Super!

Ok, was ich nicht bedacht hatte: Da ist jetzt überall Windows 7 drauf und es war ein etwas längerer Kampf, bis ich mal raushatte, wie man diesem System klarmacht, dass der W-LAN-Drucker kein böser Feind, sondern ein guter Freund ist und die Stelle gefunden hatte, an der man dieses zensiert Norton Antivirus von der immerhin 1,5 TB-Festplatte kratzt, aber meiner Schulter geht es schon viel besser und auf der MediaDoof-Seite habe ich die Rubrik "Kundenfeedback" gefunden und mich dort für die gute Beratung von Milchgesicht bedankt, der sich wirklich als erstklassiger Berater entpuppt hatte. Den "Seufzer" werde ich wohl in mein Büro stellen, da kann er mit der Belüftung der Videoüberwachung um die Wette seufzen.

Die Shopping-Tour der etwas anderen Art

Gestern war die Einkaufstour im Baumarkt dran. Erst mal den Sprinter abholen, mit dem das ganze Zeug nach Hannover soll (absoluter Spitzenpreis: Fünf Tage, 1.000 km für 279 Euro!) und dann ab zum Baumarkt. Auf dem Weg dahin hat mein Kreislauf sich erst mal verirrt, aber nach einer kurzen Pause am Straßenrand waren wir dann wieder komplett und es konnte losgehen.

Die Auswahl war riesig, und dass ich immer noch nicht wußte, welche Farben ich nun wo hin haben will, hat die Sache nicht gerade einfacher gemacht, sicher war nur: Keine Raufaser, egal in welcher Farbe und keine floralen Muster!

Da im Wohnzimmer und im Arbeitszimmer je eine Wand komplett aus Fenstern besteht, stand die komplette Farbpalette zur Verfügung und auch dunkle Farben hatten eine Chance und ich wußte schon, dass ich einen Raum wieder in dunklem Rot haben möchte.

Mein Schlafzimmer in Kassel ist Mint und in Mint hatte ich immer gut geschlafen, wieso also nicht wieder Mint? Einfache Antwort: Mint ist wohl gerade nicht in Mode, sprich: Nicht im Angebot.

Meine Freundin wollte mich zu grün überzeugen und schleppe auch alle Nuancen von grün an, aber mit mir drin ist jedes Schlafzimmer giftig genug, das muß ich nicht auch noch farblich unterstreichen, also kein grün!

Aber vielleicht gelb im Schlafzimmer? Ein freundliches Sonnengelb ... äh ... mal ganz ehrlich, ich habe beruflich schon immer die Sonne um mich und seit einigen Jahren gebe ich unnötig viel Geld für sonnengelbes Toilettenpapier aus, denn wenn es ganz dick kommt, denke ich automatisch an die Firma, da will man den Schei* doch stilvoll erledigen. Ok, kein gelb!

Blau! Mein Wohnzimmer in Kassel ist blau und blau ist sowieso meine Lieblingsfarbe, warum also nicht blau im Schlafzimmer? Nun, ganz einfach: Ich hatte die Wahl zwischen eisblau, was mir zu kühl wirkt (ein Schlafzimmer hat kuschelig zu sein, nicht unterkühlt!) und mittelblau mit gelben Sonnen(!), Monden und Sternen, die im Dunkeln fluoriszieren (was vielleicht den Preis von sechzehn Euro/Rolle erklärt). Ab "Sonne" war auch blau dann erledigt und was will ich mit den leuchtenen Sternen? Die leuchten nur, wenn etwas Licht in den Raum fällt, ich schlafe aber im Dunkeln, denn üblicherweise habe ich beim Schlafen die Augen zu und mit geschlossenen Augen sieht man ziemlich wenig, um nicht zu sagen sehr wenig. Wenn ich mich im Schlafzimmer aufhalte, und dabei etwas sehen will, ist das sicher sehr interessant, handelt sich in dem Fall aber ganz sicher nicht ausgerechnet um die Tapete *hüstel*

Meine Freundin schlug dann pfirsichfarben vor, aber da hätet ich ja auch gleich bei sonnengelb bleiben können. Ihre inzwischen eingetroffene Tochter war hingerissen von knallpink (vorzugshalber kombiniert mit dunkellila!), während deren -inzwischen ebenfalls eingetrudelter Freund- wieder gelb anschleppte.

Kurz danach tauchte dann auch noch der Mann meiner Freundin auf, der schlicht erklärte, dass er sich da raushalte, er müsse da schließlich nicht wohnen, sondern den Kram nur an die Wände kleben. Kluger Mann!

Die Strategie, eine Farbe für einen bestimmten Raum auszusuchen, war wohl nicht so vielversprechend, also schlenderte ich durch die endlosen Gänge mit Tapetenrollen und guckte mir Farben an und siehe da: Da lag sie: Die Tapete, die mir auf Anhieb gut gefiehl! Schöne Struktur, angenehm anzufassen, in einem sehr warmen, sehr tiefen dunkelrot. Das wollte ich in meinem Arbeitszimmer haben und dabei war mir egal, dass jede Rolle 15,95 kostet. Euro!

Jetzt noch schnell die benötigte Menge ausrechnen und die eine Wand abziehen, die Fensterfront ist und nur einen ganz kurzen Streit mit meiner Freundin später (meine Zahl war übrigens die richtige *g*) hatten wir die erste Tapete eingeladen.

Weiter also mit dem Wohnzimmer. Da die Mehrzahl meiner Möbel nicht nach Hannover mitkommt, waren Möbel keine Orientierungshilfe und der Fußboden auch nicht, denn den würden wir heute erst aussuchen. Am Rande des Farbwahnsinns warf der Mann meiner Freundin (also der Mann, der das alles an die Wände klebt) mal ganz beiläufig ein, dass es nicht nötig sei, sich für einen Raum auf eine Farbe zu beschränken und dass es wunderhübsche Bordüren gibt. Äh ...

Das Wohnzimmer bekommt jetzt auf halbe Höhe einen tiefen elfenbeinton, dann eine passende Bordüre und darüber kommt eine Farbe, die "Cappucino" heißt und auch so aussieht (oder war das andersrum? grübel Doch, das war andersrum: Unten dunkel, oben hell) und mit 14,95 pro Rolle war das sogar günstiger als das Arbeitszimmer, was ich aber im Schlafzimmer letztlich wieder ausgleichen konnte, denn da gibt es auch zweifarbig: Unten ein dunkles ziegelrot, dann passende Bordüre und oben ... ähm ... irgendwas Helles, pro Rolle jedenfalls 16,95.

Im Vorbeigehen haben wir dann den Flur sehr schnell erledigt, eine Spezialfarbe, die kleine Krümmelchen enhält und damit eine Mauerwerkstruktur erzeugt, pro Eimer 41,25 und die Farbe heißt "Vanille".

Weiter zum Fußboden!

Es gibt Laminat ab 5,99, nur hübsch ist das dann nicht so wirklich und man muß zusätzlich eine Trittschalldämmung verarbeiten und Zeit ist das, was wir nicht haben, also gleich weiter in die Abteilung mit dem hochwertigeren Laminat und die Wahl war schnell getroffen, ich möchte nämlich keinen hellen Holzton, sondern etwas Dunkles in Richtung Mahagonie. Etwas geschluckt habe ich dann aber schon, als ich die benötiget Menge sah, denn auf einem Palettenwagen aufgestapelt ging mir das bis zur Schulter.

Michael hat dann noch schnell die passenden Fußbodenleisten dazugepackt, derweil ich mich mit meiner Freundin in die Arbeitsplattenabteilung verdrückte, wir hatten da nämlich noch ein kleines Attentat auf ihren Mann vor, von dem er noch nichts wußte: Die Küche muß leicht umsortiert werden und am Ende würden zwei Unterschränke in den Keller wandern und einer ohne Arbeitsplatte sein. Nachdem wir die passende Platte gefunden hatten, war wohl der Moment gekommen, ihm unser Vorhaben zu beichten, er trug es aber mit seiner gewohnten Gelassenheit und meinte nur: "Her mit der Platte", die wir uns dann passend zurechtschneiden ließen.

Einen passenden Fußbodenbelag für Ankleide und Schlafzimmer konnten wir da nicht finden, aber so langsam drängte die Zeit, also zogen meine Freundin und ich in einen anderen Baumarkt ab, derweil ihr Mann den Kleinkram zusammensuchte (Kleber, Tapetenkleister, ein paar Fassungen, denn meine Lampen hängen ja noch in Kassel, Leuchtmittel, ...).

Der Verkäufer mochte nicht so recht glauben, dass wir Rollen von vier Meter Länge abtransportieren können und war dann entsprechend beeindruckt, als wir mit unserem Sprinter vorfuhren, in den sogar fünf Meter gepaßt hätten und sogar die Wahl der passenden Bodenbeläge ging recht zügig. Schnell zur Kasse und dann wieder zurück zum ersten Baumarkt, denn da hatten wir inzwischen fünf Wagen zusammen und bereiteten einen mittelschweren Stau an der Kasse vor, derweil meine einzige Sorge war, ob meine EC-Karte das auf einmal hergeben würde. Der Kontostand liegt zwar im fünfstelligen Bereich, aber wie hoch war die einmalige Belastung von meiner Bank festgelegt?

Mit 1.777,71 Euro lag ich im mittleren Bereich einer Notebook-Shoppingtour und das macht meine EC-Karte mit einem müden Lächeln, es galt jetzt nur noch, Kaufland zu stürmen und da ein Futterpaket für die Herren zusammenzustellen, die Samstag früh dann nach Hannover aufbrechen wollten und auch die 80 Euro spuckte meine Karte noch problemlos aus. Gute Bank :-)

Er ist da!

Gemeint ist mein neues Spielzeug und bevor jetzt irgendwer was dazu sagt: Ja, ich weiß, daß ich nicht noch einen PC brauche, keine Ahnung habe, wo ich ihn hinstellen soll und überhaupt.

Trotzdem ist er da, mein und hübsch!

Irgendwann gegen Mittag ist hier per Spedition ein Karton angeliefert worden und ich wurde telefonisch benachrichtigt, daß hier etwas für mich steht, das auf die Lieferung einer Kühl-Gefrierkombination schließen läßt, zumindest der Größe nach, auf dem Frachtbrief(!) stünde aber "Notebook". Aha?

Ich habe es dann vorgezogen, meinen Arbeitstag sehr kurzfristig und ebenso abrupt zu beenden und bin heimgefahren, wo mich tatsächlich ein wirklich großer Karton erwartete, den ich erst mal in den Aufzug gezerrt habe (schwer war der nämlich auch!).

Vor meiner Wohnungstüre sprach mich ein freundlicher Herr an, der fragte, ob man mir denn helfen könne (offensichtlich kannte er mich nicht, sonst hätte er gewußt, daß mir sowieso nicht zu helfen ist), was ich aber dankend ablehnte, denn ein neuer PC will "selbst erlegt" werden (wofür der fremde Mensch mit einem breiten Grinsen Verständnis hatte und meinte, daß er das sehr gut verstehen können).

Da ich nicht in der Stimmung war, Freundschaften für's Leben vor der Tür zu schließen, habe ich meinen Karton also in die Wohnung gezerrt, in der ebenso mutigen, wie gewagten und zudem falschen Annahme, damit sei der schwierigste Teil erledigt.

Für das Öffnen des Kartons brauchte ich einen Schraubenzieher! Nur um festzustellen, was für vornehmes Verpackungsmaterial es heutzutage gibt (ich bin immer noch beeindruckt) und einen weiteren Karton zu finden. (Aha vielleicht doch ein Notebook, wie auf dem Frachtbrief stand?)

Einen abgebrochenen Fingernagel später wußte ich, wie harte Pappe es gibt. Sollte es mir jemals gelingen, ein Stück dieser Pappe abzuschneiden (Kreissägen sollen ja günstig zu bekommen sein) und ich so ein Stück jemandem auf den Kopf hauen (für sowas ergibt sich ja immer wieder eine passende Gelegenheit), wird diese Person garantiert tot liegen bleiben, weil das Zeug so stabil wie ein Frühstücksbrett ist. Mindestens!

Es verging noch eine ganze Weile, dann hatte ich das gute Stück endlich aus seiner Verpackung gezerrt und es stand in voller Pracht auf meinem Wohnzimmertisch (ehrlich, im Arbeitszimmer habe ich keinen Platz für noch einen PC!).

Irgendwo mußte man da doch einen Stecker einstecken können oder vielleicht wurde das Teil per Batterie betrieben? Nur, dann hätte irgendwo ein Batteriefach sein müssen? Oder ein Dienstboteneingang für den Hamster, der das mit reiner Muskelkraft betreiben kann? Ich bin geschlagene zwölf Minuten mit einer Taschenlampe um das Teil rumgekrabbelt, bis ich die Stelle für den Stromanschluß gefunden hatte! Tolles Design, wirklich :-)

Selbstverständlich liest man gefälligst erst das Handbuch, bevor man einen neuen Rechner in Betrieb nimmt! Hätte man jedenfalls, wenn es sowas noch in gedruckter Form gäbe, statt sich auf dem Rechner zu befinden, also notgedrungen ohne Handbuch gestartete (es hat nur vier Minuten gebraucht, bis ich den Knopf dafür gefunden hatte!). Es hätte schön sein können, nur war ich schnell ganz sicher, daß mein schöner, neuer PC leider kaputt ist, denn es war kein Mucks zu hören. Kein Lüfter, keine Festplatte, nichts! Trotzdem gab es irgendwann Bild, und was für ein Bild! :-) (Ok, ok, ein Vista-Rechner erkennt beim ersten Hochfahren noch keine angeschlossenen USB-Geräte, also Tastatur tot, Mouse tot, wo der Knopf für die Einpeilung von Funkmouse und -Tastatur sich befindet, war nicht rauszubekommen, stand aber sicher im Handbuch (welches sich auf dem Rechner befand, wir erinnern uns), aber schnell hatte ich passenden Ersatz gefunden und angeschlossen.

Nachdem ich die Ersteinrichtung hinter mich gebracht hatte, kam ich dann auch endlich mal an das Handbuch und dahinter, wo die ganzen Anschlüsse versteckt sind und die sind wirklich gut versteckt, Design halt und seit einer Woche freunden wir uns langsam an (format c: ist einfach ein Muß auf einem neuen Rechner) und ich habe nicht die blasseste Ahnung, was ich mit der eingebauten Webcam soll (die aber prima funktioniert *g*), wozu ich mit dem Teil Fernsehen gucken soll und wer soviele Schnittstellen und Kartensteckplätze braucht. Grafik und Sound sind jedenfalls zum Reinbeißen schön und ich habe beschlossen, daß "er" eine zickige, hochnäsige "sie" ist, die den Namen Kassandra bekommen hat, auch wenn hochnäsige Zicken ja eher selten so flüsterleise sind, wie mein neuer PC.

Ich glaube, wir werden noch viel Spaß miteinander haben.

Normale Frauen kaufen Schuhe ...

... wenn sie dabei sind, sich eine Blase an den Kopf zu denken.

Irgendwie scheint das abzulenken!? Dummerweise bin ich aber nicht normal (es gibt Momente, da zweifle ich sogar daran, eine Frau zu sein und diese Momente sind immer häufiger).

Die ganze Wahrheit lautet: Ich finde Schuhe total langweilig!

Da ich mir im Moment aber mal wieder eine Blase an den Kopf denke und eine Entscheidung verschieben möchte, die sich nicht mehr lange verschieben lassen wird, Schuhe aber langweilig finde, habe ich mal wieder das getan, was ich so tue, statt mir Schuhe zu kaufen, wie normale Frauen das tun: Ich habe mir mal wieder einen Computer gekauft, weil ... weil .... weil er echt hübsch ist! Außerdem hat er fünf USB-Anschlüsse und ist wirklich hübsch. Und eines von diesen neuen Blu-Ray-Laufwerken ist auch drin, ganz abgesehen davon, daß er echt hübsch ist (ich glaube, das erwähnte ich schon, kann das sein?)

Jedenfalls ist er wirklich hübsch und das tröstet mich irgendwie darüber hinweg, daß ich ihn überhaupt nicht brauche und nicht mal ahne, wo ich ihn aufstellen soll, aber irgendwo zwischen den sechs Notebooks hier wird sich schon ein Platz finden, notfalls baue ich mal wieder einen Desktop-Rechner ab und wuchte den auf einen der Schränke im Ankleidezimmer, da ist ja gerade Platz. Ich freue mich jedenfalls auf meinen VGC-LT2S und so richtig teuer ist der überhaupt nicht. Zumindest im Vergleich zu Gucci-Schuhen.