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Tradition

Fernsehtechnisch bekomme ich im Moment eher wenig mit, aber ab und an schnappe ich doch mal einen Satz auf. Neulich war es der:

 "Tradition ist nicht das Weitergeben der Asche, sondern das Bewahren des Feuers!"

Wenn man sich dann umsieht, stellt man leider fest: Viel Asche, wenig Feuer.

Jeder ist ersetzbar

Telefoniere ich doch neulich mit meinem Chef, der irgendwann erklärt, dass jeder ersetzbar sei (er meinte sich damit). Sorry Chef, aber das ist Unsinn, denn niemand ist ersetzbar!

Man kann Positionen neu besetzen, aber es wird niemals das Gleiche sein, niemals einen nahtlosen Übergang geben und nur Maschinen ist es egal, von wem sie geführt werden. Es mag problematisch sei und vielleicht bekommen wir das ja noch irgendwann weg, aber bisher sind wir alle noch Menschen. Und das ist gut so!

Lebensweisheiten aus dem Fernsehen

Der Nährwert von TV ist ähnlich dem von Gottesdienst: Nichts als Wiederholungen, endlose Textpassagen, massenhaft Allgemeinplätze, aber wenn man gut aufpaßt, ist genau ein Satz dabei, der wie für einen gemacht ist.

Da sitze ich doch an einem Sonntag auf der Couch und ärgere mich, dass ich mit dem Arbeitszimmer nicht weiterkomme, weil ich die Möbel nicht endgültig stellen oder gar einräumen kann, denn an einem Schrank hat sich die Rückwand gelöst und es ist Sonntag, da wird gefälligst nicht gehämmert. Also zappe ich grummelnd durch die Programme und schnappe bei irgendeiner Soap Teil 748 den einen Satz auf:

"Bittere Pillen muß man zwar mitunter schlucken, aber es ist nicht nötig, sie zu lutschen."

Du liebe Güte, da könnte echt was dran sein und vielleicht sollte ich meinen Umgang mit bitteren Pillen doch mal ernsthaft überdenken.

Form statt Inhalt

Zitat aus einem Beta-Test-Forum:
„Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur, sadipisci velit …“ ist ein Blindtext, der nichts bedeuten soll, sondern als Platzhalter im Layout verwendet wird. Die Verteilung der Buchstaben und der Wortlängen des pseudo-lateinischen Textes entspricht etwa der natürlichen (lateinischen) Sprache. Der Text ist (absichtlich) unverständlich, damit der Betrachter nicht durch den Inhalt abgelenkt wird.

Das erklärt mir so manche Firmen-eMail. Nur ich dummes Schaf suche immer nach dem Inhalt.

Hamburg allgemein

Ich hatte ja schon immer einen Einsatz in Hamburg haben wollen, wenn auch nicht ausgerechnet im Winter.

Hm ... so richtig Winter ist ja auch nicht, aber das ist jetzt nicht wieder meine Schuld!

Egal, ich bin nun also gut einen Monat in Hamburg und finde die Stadt einfach toll! Egal, wo man hingeht, überall sind die Menschen sehr freundlich, sehr hilfsbereit, immer ein Lächeln, immer jemand, der einem die Türe aufhält oder eine Kiste schleppt. Von wegen "kühle Norddeutsche"!

Am stärksten beeindruckt mich aber, daß es ganz offensichtlich zwei Hamburgs gibt.

Das eine geht von Sonntag etwa 12 Uhr bis Freitag 18 Uhr und ist eine sehr gelassene Stadt. Pünktlich am Freitag um 18 Uhr verwandelt sich das Ganze in einen Hexenkessel. Im ganzen Leben habe ich noch nie soviele Taxen gesehen, wie hier jedes Wochenende durch die Stadt flitzen und die Anzahl der Taxen wird nur noch durch die Anzahl von Polizeiwagen übertroffen:

Hamburg ist Touristenhochburg, denn es ist Wochenende! Die ganze Stadt riecht, als ob überall Kerosin versprüht wurde (ich weiß nicht, was die hier saufen, aber Bier ist das nicht, mindestens Flugbenzin!), Nonstop bewegen sich Menschenmassen durch die Straßen der Innenstadt gegen die jeder verkausoffene Samstag im Vorweihnachtsgeschäft in Kassel eine ärmliche Veranstaltung ist und ab Samstag drei Uhr morgens trifft man praktisch niemanden mehr an, der noch halbwegs nüchtern ist, was sich ohnen Unterbrechnung bis Sonntag zwölf Uhr durchzieht. Die Polizei macht Überstunden und irgendwie fehlt einem fast etwas, wenn länger als zehn Minuten kein Blaulicht vorbeigedonnert ist (was eher selten vorkommt). Sonntag Mittag taumeln dann nur noch ein paar Übriggebliebene durch die Straßen oder umrunden völlig weltvergessen eine Litfaßsäule, Runde für Runde und statt Touristen brummen emsig Scharen von Straßenreinigern durch die Gegend und räumen die Reste vom Wochenende weg. Hamburg ist wieder im Normalzustand. Bis zum nächsten Freitag.

Das papierlose Büro

Ich bin absolut für das papierlose Büro. Wirklich. Zumindest wäre ich dafür, wenn man dafür etwas weniger Papier brauchen würde. Seit wir das eingeführt haben, habe ich einen ganzen Schrank damit gefüllt und es nimmt kein Ende. Wahrscheinlich könnte man Tonnen von Papier sparen, wenn man das papierlose Büro wieder aufgeben würde. Irre.

Ich brauche nichts

Ich habe frei, bin Zuhause, ich könnte mal wieder shoppen gehen. Irgendwelches unnötige Technikgeraffel. Ach nee, das habe ich schon, also vielleicht völlig unsinniges Technikgeraffel? Nach einer Stunde Saturn weiß ich, daß ich schon alles habe und vieles davon sogar mehrfach und schleiche mit einem Päckchen Batterien davon. Nur gut, daß gleich neben Saturn eine Buchhandlung über drei Etagen ist und so ergattere ich drei neue Bücher und zwei Hörbücher. Bücher kann man schließlich nie genug haben! Nur Bücherregale irgendwann zuwenig. Ich glaube, ich sollte mal wieder umziehen, da braucht man dann doch alles?

Wie Frauen mit Männern reden

"Leonie nickte und hoffte, daß ihr Gesicht genau das Maß an Bedauern und Verständnis ausdrückte, das er jetzt von ihr erwartete. Sie hatte an sich nichts übrig für diese typisch weibliche Unterstützungsstrategie, die den Männern das Kommunizieren erleichterte und ihnen erlaubte, sich ausschließlich auf sich selbst zu konzentrieren. Aber sie konnte über ihren Schatten springen, wenn es die Sache wert war" (Renate Kampmann "Die Macht der Bilder")

Du liebe Güte, denken Frauen wirklich so schlecht über Männer? Und was, wenn sie es zu Recht tun?