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Mein neues Übergangsheim

Meine Firma hatte eine Wohnung für mich angemietet, wo ich die nächsten Monate zubringen sollte, bis ich eine eigene Wohnung gefunden und meinen Umzug bewältigt habe.

Mit einer Wagenladung voller Krempel bin ich also angerückt und war begeistert, einen Aufzug vorzufinden (dritter Stock kann eine echte Herausforderung darstellen) und sah mich vorsichtig in meinem neuen Zuhause um. Ok, erst mal einen Kaffee kochen (die Küche hatte ich eher zufällig gefunden) und diverse Listen schreiben: Einkaufszettel, Listen was bei der nächsten Heimfahrt aus Kassel mitzubringen sei. Ganz oben auf der Einkaufsliste standen Nebensächlichkeiten wie ein Duschvorhang, Toilettenpapier, Küchenutensilien und vor allem ganz, ganz viel PUTZZEUG! (Wie gut, daß direkt neben meiner Filiale ein DM-Drogeriemarkt ist, ein Lidl und eine Apotheke. Alle drei Geschäfte sollte ich in naher Zukunft häufiger aufsuchen).

Nach der ersten Nacht ergänzte ich meine Einkaufsliste um eine Matraze (und wußte, wie schnell man grauenhafte Rückenschmerzen von einer viel zu weichen Matraze bekommt) und weiterer Nebensächlickeiten wie einem neuen Duschkopf. Ein paar hundert Euro und diverse Heimfahrten nach Kassel später war ich halbwegs komfortabel eingerichtet und nachdem ich auch meinen Vollautomaten nach Hannover geschleppt hatte, sah ich eine realistische Überlebenschance für mich.

Nur das Bad hasse ich mmer noch leidenschaftlich, denn wenn ich eines nicht leiden kann, dann ist das mieser Wasserdruck, der Duschen zu einer gymnastischen Übung werden läßt, wenn man von Wasserstrahl zu Wasserstrahl hüpfen muß. Wenn dann die Abläufe noch mieser sind und man bei schwachem Wasserdruck trotzdem knöchelhoch im Seifenwasser steht, dafür aber nach spätestens zwei Tagen ohne Regen bestialisch stinken, weckt das leise Hassgefühle.

Ich bin eine Druckerhöhungsanlage gewöhnt, das bedeutet in der Praxis, dass man notfalls mit dem Wasserstrahl ein Loch in die Wand bekommt! Wirklich glücklich macht die Küche mich auch nicht, denn es ist zwar ein Backofen vorhanden, nur ist der leider kaputt und jede Nacht stehe ich vor der Entscheidung, ob ich nicht schlafe kann, weil das Fenster im Schlafzimmer geschlossen ist und ich ersticke oder ob ich nicht schlafen kann, weil es offen ist und man vor Lärm kein Auge zubekommt, aber ich bin Führungskraft, da bin ich es gewöhnt, in ausweglosen Situationen Entscheidungen zu treffen und trotz aller Probleme halbwegs komfortabel zu überleben.

Ich brauche ein neues Zuhause!

Das Ende des geregelten Lebens

Zwei Jahre hatte ich es wirklich versucht: Ein geregeltes Leben!

Jede Nacht im eigenen Bettchen schlafen, jeden Morgen schon vor dem Öffnen der Augen wissen, in welcher Stadt man ist, regelmäßige Aufnahme fester Nahrung, fast regelmäßiger Schlaf, jeden Tag die gleichen Gesichter. Kurz: Grauenhafte Langeweile!

Das erste Jahr war ja soweit noch in Ordnung, es gab viel zu tun, praktisch alles neu zu organisieren. Dann gab es ein paar Rekorde zu brechen, Erfolge zu feiern und man hätte sich ein wenig auf seinen Lorbeeren ausruhen können, aber wie doof ist das denn? Der ganze Streß, um am Ende auf pieksendem Grünzeug zu pennen? Nix für mich!

Nach einem kleinen Umweg über diverse Krankenhäuser (ja, ich bin immer noch unsterblich!) traf ich dann endlich in Hannover ein. Neue Stadt, neue Filiale, neuer (aber bekannter) Chef, neues Team.

Äh .. Team? Die Filiale war zwar relativ neu, wunderhübsch, aber ich nach knapp sechs Monaten seit Bestehen schon die fünfte oder sechste Führungskraft und die Mitarbeiter waren mit ähnlicher Geschwindigkeit ausgetauscht worden, nur war man irgendwann wohl nicht mehr nachgekommen und so war das Team sehr sehr übersichtlich. Die Mehrzahl der Vollzeitkräfte (darf man bei einer stattlichen Anzahl von vier überhaupt von "Mehrzahl" reden?) war ziemlich neu, hatte schon eine Menge erlebt (vor allem Veränderungen, denn jede neue Führungskraft hat natürlich ihren eigenen Stil), deutlich verwirrt, trotzdem aber willig, fleißig und schnell zu motivieren, nur halt kaum bis überhaupt nicht organisiert, informiert oder strukturiert und so gab ich dem Projekt den Namen "Tal der Ahnngslosen".

Wenn Mitarbeiter ein Spiegel ihrer Führung sind und ich da jetzt die Führung hatte, war es Zeit, die Lappen rauszuholen und die Spiegel zu putzen bis sie glänzen und einen Vorteil hat das absolute Vollchaos: Man muß sich keine Gedanken darüber machen, wo man anfängt, denn wenn jede Veränderung eine Verbesserung ist, kann man an jeder beliebigen Ecke anfangen. Es gibt viel zu tun!

Manchmal ist mein Chef einfach unglaublich

Es gibt, wie in jedem großen Unternehmen, auch bei uns Sachen, die gehen einfach nicht, macht man nicht, sind unmöglich.

Je größer ein Unternehmen ist, desto unbeweglicher wird es in manchen Dingen, besonders, wenn eine riesige Logistik dahinterhängt (und wenn SAP mitspielt, geht "außertourlich" ja sowieso nichts mehr!).

Trotzdem gibt es Fälle, da ist es notwendig, einen "Berg zu versetzen", ein Einzelschicksal zu berücksichtigen, die ganze Logistik über den Haufen zu werfen, SAP zum Teufel zu jagen und etwas zu tun, was man nicht macht, was nicht geht und unmöglich ist. Ich weiß, was für ein riesiger Kraftakt das ist, was da alles in Bewegung gesetzte werden muß, was gestoppt werden muß, neu organisiert, umgeplant und seit heute Morgen um 11:05 Uhr weiß ich außerdem, daß mein Chef es trotzdem für mich durchgekämpft hat.

Danke Chef, hast Du wirklich gut gemacht und ich bin echt stolz auf Dich :-)

Bügeln ist doof

Richtig doof wird Bügeln, wenn die Bügelfrau gerade nicht zur Hand ist und man sich mit dem Gedanken anfreunden muß, selber zu bügeln.

Wirklich schlimm an der Sache ist, was man sich alles einfallen läßt, was unbedingt vorher erledigt werden muß, bevor man mit dem Bügeln anfängt. Drei komplett leergeräumte Küchenschränke, dem Weg zur Mülltonne (siehe "lergeräumte Küchenschränke"), einer frisch gewischten Küche, einer Kiste aussortierter Parfums, einem frisch bezogenen Bett, zwei ausgemistete Kleiderschränke, alle abgestaubten Bücher und einen aufgeräumten Vorratsraum später habe ich dann schließlich doch mit dem Bügeln angefangen.

Ich hasse Bügeln immer noch! Noch mehr hasse ich, daß ich so furchtbar pingelig beim Bügeln bin!

Er ist da!

Gemeint ist mein neues Spielzeug und bevor jetzt irgendwer was dazu sagt: Ja, ich weiß, daß ich nicht noch einen PC brauche, keine Ahnung habe, wo ich ihn hinstellen soll und überhaupt.

Trotzdem ist er da, mein und hübsch!

Irgendwann gegen Mittag ist hier per Spedition ein Karton angeliefert worden und ich wurde telefonisch benachrichtigt, daß hier etwas für mich steht, das auf die Lieferung einer Kühl-Gefrierkombination schließen läßt, zumindest der Größe nach, auf dem Frachtbrief(!) stünde aber "Notebook". Aha?

Ich habe es dann vorgezogen, meinen Arbeitstag sehr kurzfristig und ebenso abrupt zu beenden und bin heimgefahren, wo mich tatsächlich ein wirklich großer Karton erwartete, den ich erst mal in den Aufzug gezerrt habe (schwer war der nämlich auch!).

Vor meiner Wohnungstüre sprach mich ein freundlicher Herr an, der fragte, ob man mir denn helfen könne (offensichtlich kannte er mich nicht, sonst hätte er gewußt, daß mir sowieso nicht zu helfen ist), was ich aber dankend ablehnte, denn ein neuer PC will "selbst erlegt" werden (wofür der fremde Mensch mit einem breiten Grinsen Verständnis hatte und meinte, daß er das sehr gut verstehen können).

Da ich nicht in der Stimmung war, Freundschaften für's Leben vor der Tür zu schließen, habe ich meinen Karton also in die Wohnung gezerrt, in der ebenso mutigen, wie gewagten und zudem falschen Annahme, damit sei der schwierigste Teil erledigt.

Für das Öffnen des Kartons brauchte ich einen Schraubenzieher! Nur um festzustellen, was für vornehmes Verpackungsmaterial es heutzutage gibt (ich bin immer noch beeindruckt) und einen weiteren Karton zu finden. (Aha vielleicht doch ein Notebook, wie auf dem Frachtbrief stand?)

Einen abgebrochenen Fingernagel später wußte ich, wie harte Pappe es gibt. Sollte es mir jemals gelingen, ein Stück dieser Pappe abzuschneiden (Kreissägen sollen ja günstig zu bekommen sein) und ich so ein Stück jemandem auf den Kopf hauen (für sowas ergibt sich ja immer wieder eine passende Gelegenheit), wird diese Person garantiert tot liegen bleiben, weil das Zeug so stabil wie ein Frühstücksbrett ist. Mindestens!

Es verging noch eine ganze Weile, dann hatte ich das gute Stück endlich aus seiner Verpackung gezerrt und es stand in voller Pracht auf meinem Wohnzimmertisch (ehrlich, im Arbeitszimmer habe ich keinen Platz für noch einen PC!).

Irgendwo mußte man da doch einen Stecker einstecken können oder vielleicht wurde das Teil per Batterie betrieben? Nur, dann hätte irgendwo ein Batteriefach sein müssen? Oder ein Dienstboteneingang für den Hamster, der das mit reiner Muskelkraft betreiben kann? Ich bin geschlagene zwölf Minuten mit einer Taschenlampe um das Teil rumgekrabbelt, bis ich die Stelle für den Stromanschluß gefunden hatte! Tolles Design, wirklich :-)

Selbstverständlich liest man gefälligst erst das Handbuch, bevor man einen neuen Rechner in Betrieb nimmt! Hätte man jedenfalls, wenn es sowas noch in gedruckter Form gäbe, statt sich auf dem Rechner zu befinden, also notgedrungen ohne Handbuch gestartete (es hat nur vier Minuten gebraucht, bis ich den Knopf dafür gefunden hatte!). Es hätte schön sein können, nur war ich schnell ganz sicher, daß mein schöner, neuer PC leider kaputt ist, denn es war kein Mucks zu hören. Kein Lüfter, keine Festplatte, nichts! Trotzdem gab es irgendwann Bild, und was für ein Bild! :-) (Ok, ok, ein Vista-Rechner erkennt beim ersten Hochfahren noch keine angeschlossenen USB-Geräte, also Tastatur tot, Mouse tot, wo der Knopf für die Einpeilung von Funkmouse und -Tastatur sich befindet, war nicht rauszubekommen, stand aber sicher im Handbuch (welches sich auf dem Rechner befand, wir erinnern uns), aber schnell hatte ich passenden Ersatz gefunden und angeschlossen.

Nachdem ich die Ersteinrichtung hinter mich gebracht hatte, kam ich dann auch endlich mal an das Handbuch und dahinter, wo die ganzen Anschlüsse versteckt sind und die sind wirklich gut versteckt, Design halt und seit einer Woche freunden wir uns langsam an (format c: ist einfach ein Muß auf einem neuen Rechner) und ich habe nicht die blasseste Ahnung, was ich mit der eingebauten Webcam soll (die aber prima funktioniert *g*), wozu ich mit dem Teil Fernsehen gucken soll und wer soviele Schnittstellen und Kartensteckplätze braucht. Grafik und Sound sind jedenfalls zum Reinbeißen schön und ich habe beschlossen, daß "er" eine zickige, hochnäsige "sie" ist, die den Namen Kassandra bekommen hat, auch wenn hochnäsige Zicken ja eher selten so flüsterleise sind, wie mein neuer PC.

Ich glaube, wir werden noch viel Spaß miteinander haben.

Der Ärger mit dem Fernsehen

Dafür, daß ich Fernsehen ziemlich blöd finde (jedenfalls so spannend, daß ich regelmäßig dabei einschlafe), geht mir das Thema ziemlich auf den Wecker!

Da sich meine Wohnung innerhalb eines Hotels befindet, bin ich an deren TV-Anlage angeschlossen, oder sollte ich besser schreiben "angekettet"? Jedenfalls zerbröselt diese Anlage langsam aber sicher in ihre Bestandteile, was zur Folge hat, daß die Anzahl der Sender zunehmend abnimmt, dafür gibt es immer mehr vermutlich schweizer Sender, jedenfalls sieht man ziemlich viel Schnee und die Schweiz war doch das mit den Alpen, dem Schnee und dem unverständlichen Text?

Nun ist das ja nicht wirklich schwierig, in diesem Land an ziemlich viele TV-Sender zu kommen, gegen Geld bekommt man ja fast alles. Dachte ich zumindest und hatte auch übersehen, daß ich genau Null Lust habe, mich mit Verkabelungen, Handwerkern und der Frage, wie ich einen eigenen Anschuß an dem des Hotels vorbei in meine Wohnung bekomme, herumzuschlagen. (Bevor jemand auf komische Ideen kommt: Selbstverständlich bezahle ich brav meine GEZ-Gebühren! Ich bezahle ja auch Kirchensteuer und gehe da trotzdem nie hin.)

Nach kurzer Suche im Internet habe ich festgestellt, daß digitales TV heutzutage sein muß und dafür gibt es drei Möglichkeiten: Kabel Deutschland, Unity Media oder Pemiere. Kabel Deutschland ist die teuerste Variante, bietet dafür am wenigsten Sender, meldet aber bei der Onlineprüfung möglicher Sender, daß es die Straße, in der ich nachweislich wohne, überhaupt nicht gibt.

Sollte ich rausbekommen, daß die Recht haben und ich seit zehn Jahren mit meinen Möbeln auf der Straße stehe, werde ich echt verärgert sein und mal ein Wörtchen mit meinem Vermieter reden müssen!

Unity Media ist da übrigens der gleichen Meinung, verspach aber, sich umgehend zurückzumelden, nachdem man überprüft hat, ob es die Straße, in der ich wohne, tatsächlich gibt, was jetzt erst zehn Tage her ist und mich zu der Überzeugung gebracht hat, daß das keine Firma ist, von der ich etwas kaufen möchte, selbst wenn es nur Fensehprogramm ist.

Daß man nach zehn Tagen immer noch nicht in der Lage ist, die Straße zu finden, in der ich angeblich wohne, stimmt mich allerdings etwas nachdenklich und ich gewinne den Eindruck, daß das Gespräch mit meinem Vermieter dringend wird.

Blieb noch Premiere, was ich aber schon immer doof finde. Da ich eher selten ins Kino gehe, habe ich keine Ahnung, was da aktuell so läuft und daher ist es mir völlig schnuppe, ob ich die neusten Kinofilme sechs Wochen später für viel Geld bei Premiere gucken kann oder sechs Monate später für umsonst irgendwo im Privatfernsehen, ganz abgesehen davon, daß ich solche Filme weder im Kino noch im Fernsehen würde sehen wollen. Also doch weiter schweizer Sendungen mit viel Schnee gucken?

Normale Frauen kaufen Schuhe ...

... wenn sie dabei sind, sich eine Blase an den Kopf zu denken.

Irgendwie scheint das abzulenken!? Dummerweise bin ich aber nicht normal (es gibt Momente, da zweifle ich sogar daran, eine Frau zu sein und diese Momente sind immer häufiger).

Die ganze Wahrheit lautet: Ich finde Schuhe total langweilig!

Da ich mir im Moment aber mal wieder eine Blase an den Kopf denke und eine Entscheidung verschieben möchte, die sich nicht mehr lange verschieben lassen wird, Schuhe aber langweilig finde, habe ich mal wieder das getan, was ich so tue, statt mir Schuhe zu kaufen, wie normale Frauen das tun: Ich habe mir mal wieder einen Computer gekauft, weil ... weil .... weil er echt hübsch ist! Außerdem hat er fünf USB-Anschlüsse und ist wirklich hübsch. Und eines von diesen neuen Blu-Ray-Laufwerken ist auch drin, ganz abgesehen davon, daß er echt hübsch ist (ich glaube, das erwähnte ich schon, kann das sein?)

Jedenfalls ist er wirklich hübsch und das tröstet mich irgendwie darüber hinweg, daß ich ihn überhaupt nicht brauche und nicht mal ahne, wo ich ihn aufstellen soll, aber irgendwo zwischen den sechs Notebooks hier wird sich schon ein Platz finden, notfalls baue ich mal wieder einen Desktop-Rechner ab und wuchte den auf einen der Schränke im Ankleidezimmer, da ist ja gerade Platz. Ich freue mich jedenfalls auf meinen VGC-LT2S und so richtig teuer ist der überhaupt nicht. Zumindest im Vergleich zu Gucci-Schuhen.

Kontoauszüge: Das Poesiealbum des 21. Jahrhunderts

Ich hatte mal wieder Urlaub.

Und mal wieder war ich die letzte Person, die davon erfahren hat, aber so langsam gewöhne ich mich daran, daß dauernd andere Leute meinen Urlaub für mich planen, organisieren, hinter meinem Rücken von meinem Chef genehmigen lassen und sogar meine Vertretung übernehmen und ich nur noch losfahren muß. Bin ich dann auch.

Also losgefahren und zwar zu meiner Schwester, mit der ich ein paar umfangreichere Einkaufstouren gedreht habe und als Dank dafür lesen sich meine Kontoauszüge derzeit wie Kurzgeschichten: Jeder Laden, den wir heimgesucht haben, bedankt sich auf meinen Kontoauszügen. Das mag ja lieb gemeint sein, aber muß das wirklich sein? Schon damals in der Schule fand ich Poesiealben blöd, da muß ich das nicht heute auf meinem Girokonto nachholen.

Ostern: Eine saubere Sache!

Oder: Wieso Faulheit soviel Arbeit macht!

Angefangen hatte es damit, daß im Flur ein paar Krümmel auf dem Boden lagen und ich zu faul war, den Staubsauger dafür rauszuholen. Wozu auch, ich habe schließlich so einen kleinen, niedlichen Handstaubsauger, der würde doch reichen? Er reichte, nur bemerkte ich bei der Gelegenheit, daß er irgendwie lose auf einer Wäschekomode in meinem Ankleidezimmer blöd aufbewahrt wird, wo der doch eine Wandhalterung hat.

Also raus mit der Bohrmaschine, ein paar hübsche Löcher in die Wand gebohrt, Dübel rein, Schrauben rein, Halterung dran, erledigt. Jetzt sah aber die Komode irgendwie leer aus. Hm, ob man da vielleicht eine hübsche Lampe hinstellen könnte? Irgendwo auf dem Schrank war doch noch eine, ganz hinten. Ok, Leiter geholt, auf Schrank gekrabbelt, gesucht und dabei festgestellt, daß es da auch nicht so wirklich ordentlich aussieht, da könnte wirklich mal aufgeräumt werden. Zwei Stereoanlagen, eine Lampe, diverse Kisten und Koffer, jede Menge Technikkrams und einen Fernseher später war dann zwar auf dem Schrank wieder Platz, aber damit bot sich an, da mal die diversen Computer hinzuräumen, die mir das Arbeitszimmer verstopfen und irgendwo standen doch auch noch ein paar TFT-Monitore rum? Genau, im Schlafzimmer hinter der Türe! Also auf den Schrank damit. Und wo ich schon mal dabei war, konnte ich doch auch gleich zwei DVD-Player, Videorecorder und einen DVD-Recorder da hochwuchten, schließlich habe ich inzwischen ein Kombigerät, das DVD und Video aufnehmen und abspielen kann. Hinter der Tür befand sich auch ein großes Bild. Ob man das vielleicht über der Komode aufhängen könnte? Man konnte! Wo ich die Leiter doch gerade schon mal draußen hatte, habe ich dann gleich auch alle anderen Schränke inspziert und fand auf allen Staub. Ok, Eimerchen geholt, alle Schränke abgewischt und wo ich doch gerade schon mal dabei war, waren auch die Bücherregale fällig und wenn schon die Bücheregale, dann auch gleich die Badezimmerschränke und jeden Parfumflacon bitte einzeln putzen! Den Inhalt der Schränke habe ich solange in der Badewanne gelagert, wobei mir in der Nahansicht deutlich wurde, daß hier schon länger niemand mehr mit einer Zahnbürste die Fugen geschrubbt hatte und wo ich doch sowieso gerade dabei war ...

Morgens gegen vier war ich dann endlich mal soweit, daß ich alle Baustellen bewältigt hatte und zum krönenden Abschluß habe ich dann doch den großen Klopfsauger rausgeholt und "schnell mal durchgesaugt". Doch, Ostern war echt Klasse! In der Küche habe ich gerade ein paar Krümmel gesehen, aber ich werde mich zwingen, solange auf dem Sofa sitzenzubleiben, bis der Anfall vorbei ist! Bleibt eine Frage: Ständig klingelt das Telefon, wo zum Donner stecken die Leute, die einen sonst wegen jedem Kleinkram anrufen, wenn man mitten in einem Putzanfall steckt?

Jahresmotto 2008

Irgendwie läuft 2008 ja schon eine Weile, aber man kommt ja zu nichts ... Jedes Jahr hat jedenfalls ein eigenes Motto und das für 2007 lautete: "Alles wird gut! Ich weiß nur noch nicht wann ..." und irgendwie wurde ja auch alles gut. Irgendwie. Das Motto für 2008 lautet: "Die Lage ist überhaupt nicht ernst! Sie ist hoffnungslos!" Bis jetzt paßt das zwar noch nicht zu 2008, aber das Jahr hat ja noch ein paar Monate, um sich negativ zu entwickeln

Mein Blog tut wieder ...

Nachdem Szlaubi sich in unermüdlicher Kleinarbeit daran gemacht hat, rauszufinden, was da kaputt ist (und das dann auch zu reparieren), funktioniert es jetzt wieder. Danke, großes Szlaubi :-)

Risiken und Nebenwirkungen der Nahrungsaufnahme

... oder warum ein gutes Timing wichtig ist!

Man kann machen, was man will, aber irgendwas ist doch immer. Wahlweise fehlt immer irgendwas.

Entweder, ich habe mal Zeit, etwas zu essen, dann ist aber garantiert nichts im Haus, oder ich habe was Eßbares im Haus, bin da nur leider nicht und habe keine Zeit, es auch zu essen.

Soweit nicht schlimm, die Gefahr, daß ich vom Fleisch falle, ist nicht gerade als "akut" zu bezeichnen. Wirklich gefährlich sind aber die Fälle, in denen "voller Kühlschrank" und "Zeit, mal in Ruhe was zu essen" fast, aber eben nur fast zusammenfallen, wie halt vorletzte Woche.

Tritt in dieser Situation auch noch der Faktor "Mettbrötchen" auf, droht die Sache, echt ekelig zu werden. So passiert vorletzten Donnerstag. Nach sechs Stunden innigster Umarmung der Keramik im Bad habe ich schließlich aufgegeben und den Notarzt gerufen. Der hatte auch gleich wirklich kreative Vorschläge und wollte mich postwendend ins nächste Krankenhaus bringen lassen um dort was zu tun? Man wollte mir den Magen auspumpen! Fragt sich, was man sich davon versprochen hat, denn was sollte da wohl noch rauskommen? Ich habe verzichtet, schon weil man da immer lauwarmen Tee statt anständigen Kaffee bekommt.

Diese Woche war ich schlauer: Ich habe erst am Tag vor meinen freien Tagen eingekauft und vorsorglich auch nur Lebensmittel, die nicht so empfindlich sind: H-Milch, einfache Cornflakes und Möhren (kann man neuerdings bereits geschält kaufen. Sehr praktisch!). Das Timing stimmt also, nur der Geschmack läßt zu wünschen übrig.

Das ist nicht meine Woche ...

Es gibt Tage, die sind so doof, daß man besser im Bett geblieben wäre! Schwierig wird es, wenn die als Serie auftreten!

Angefangen hat es wohl am Freitag. Bis nach IKEA (wo ich übrigens nichts gefunden hatte, das zu kaufen mir lohnenswert gewesen wäre), war die Welt soweit noch in Ordnung. Ok, es hätte mich nachdenklich machen sollen, daß ich bei IKEA so überhaupt nichts kaufen mochte, aber ich war guter Dinge. Auf dem Heimweg kam ich an einem Plus-Markt vorbei, wo ich schon recht lange nicht mehr gewesen war, denn der bei mir gegenüber hat aufgegeben und in Hamburg gibt es ja keine Geschäfte mit Parkplatz. Also nichts wie rein! Bis zur Kasse war das noch halbwegs ok, aber ab da ging es wohl los: Nachdem ich 3x erfolglos die PIN-Nummer meiner Tankkarte in das EC-Terminal eingetippt hatte. war meine EC-Karte gesperrt :-(((

Ein wundervoller Termin an einem Freitagnachmittag vor Pfingsten, wirklich! Meine Bank teilte mir dann bedauernd mit, daß sie mir leider nicht helfen könne. Wäre es an einem EC-Automaten passiert, wäre das unproblematisch, denn dann könne man das aus der Entfernung wieder entsperren. Bei sonstigen Terminals muß leider zur Entsperrung die EC-Karte bei der Bank vorgelegt werden, da diese Information direkt auf dem Chip abgelegt ist. Ich habe meine Bank in Münster und befand mich in Kassel ...

Ok, ich habe mir dann erst mal bei Freunden etwas Bargeld besorgt und das Problem auf nächsten Samstag verschoben, da bin ich sowieso in Münster (und meine Bank ist samstags von zehn bis sechsehn Uhr für mich da!).

Dann erkundigte sich mein Vermieter höflich, ob ich mir denn vielleicht vorstellen könne, auszuziehen, weil man aus meiner Wohnung gerne Tagungsräume machen möchte. Nein, kann ich mir nicht vorstellen, nach viereinhalb Jahren ständig auf Achse gedachte ich eher, da mal endlich einzuziehen und regelmäßig zu wohnen. Pfingsten setzte sich mit weiteren Nickeligkeiten des normalen Wahnsinns fort. Heute dann wollte ich mal endlich auch im Arbeitszimmer dokumentieren, daß ich jetzt hier wohne und endlich den Desktoprechner mal in Betrieb nehmen, der da seit Januar 2006 irgendwie ungenutzt rumsteht (bei sechs Notebooks besteht für sowas ja auch nicht wirklich Bedarf). Nach dem Update der Grafikkarte fuhr der Rechner dann mit allerlei nutzlosem Gejammer nicht mehr hoch, aber was will man schon von einem Rechner erwarten, der sich noch im "vorinstallierten" Zustand befindet? Drei Stunden später war ich noch nicht wirklich weiter, kurz vor Abschluß der Softwareinstallation beliebte das Schätzchen jedesmal abzustürzen. Ich hätte im Bett bleiben sollen!

Normale Frauen kaufen Schuhe wenn sie genervt sind ...

... aber ich bin ja nicht normal, jedenfalls nicht so richtig.

Schuhe kaufe ich, wenn mich ein Einsatz nervt, die Leute da, Mitarbeiter, die Stadt (in Bielefeld waren es sechs Paar im ersten Monat, ich war mehr als sechs Monate in Bielefeld und brauchte danach einen neuen Schuhschrank).

Wenn ich aber richtig sauer bin, dann kaufe ich Technikkram, was mir in den letzten Wochen einen weiteren DVD-Recorder, eine neue Kaffeemaschine, noch ein Notebook und im Rausgehen noch ein weiteres Handy (ehrlich, ich hatte noch nie ein rotes Handy!) eingebracht hat.

Alleine in Hamburg habe ich also inzwischen drei Handys, drei Kaffeemaschinen und vier Notebooks gekauft und so langsam mache ich mir Sorgen, weil Schuhe ja irgendwie doch etwas handlicher gewesen wären und außerdem abzusehen ist, daß selbst noch ein Notebook nicht wird verhindern können, daß ich sehr, sehr bald einen sehr, sehr heftigen Tobsuchtsanfall bekommen werde.

Tomaten sind doof

Kaum zu glauben: Ich hatte es endlich mal geschafft, feste Nahrung einzukaufen!

Und sogar bis in die Wohnung hatte ich den Kram geschleppt (zweiter Stock Altbau, kein Aufzug. Eine echte Herausforderung wenn der Körper nur noch nach Schlaf schreit).

Ob ich das Zeug auch mal hätte essen sollen? Oder die Tomaten statt in den Schrank mal besser in den Kühlschrank gepackt hätte?

Jedenfalls wollte ich heute mal einen Tee und zu dem Zweck habe ich den Schrank aufgemacht. Was roch hier nur so seltsam, unangenehm und ausgesprochen streng? Oh, die Tomaten. Zumindest behauptete mein Langzeitgedächtnis, daß das mal Tomaten gewesen sind, aber das muß man wohl nicht so ernst nehmen, das gleiche Langzeitgedächtnis behauptet schließlich auch, daß Tomaten rot sind und das in meinem Schrank war eine ganze Menge, aber nicht rot und ich habe einen kurzen Moment überlegt, wie lange das Zeug wohl laut gebrüllt hat" "Kämm' mich, mein grüner Pelz ist unordentlich!"

Der Schrank ist jetzt wieder sauber, das pelzige Zeug entsorgt, es gab dann doch keinen Tee und ich überlege, ob ich vielleicht doch für genmanipuliertes Gemüse bin, angeblich schimmelt das Zeug nicht