Heute war nicht mein Tag. Hm, gestern auch nicht. Genaugenommen war der ganze Monat so, aber egal.
Heute jedenfalls war ganz besonders nicht mein Tag!
Ich sollte längst Koffer gepackt haben und voller Vorfreude auf den Urlaub beschwingt durch die Gegend schweben.
Statt dessen schleppe ich bleischwere Klumpfüße durch die Gegend und finde die Vorstellung, mal für ein paar Wochen oder Monate einfach nur tot zu sein, zunehmend interessant (leider habe ich keine Zeit, das weiter auszubauen, also weiterleben).
Bevor es soweit ist, habe ich noch eine Million Sachen zu erledigen, wobei ganz oben auf der Liste steht, mal endgültig zu klären, ob ich überhaupt Urlaub mache (was zunehmend an Dringlichkeit gewinnt, schließlich soll es Freitag losgehen. Diesen Freitag!)
Alle haben zugestimmt, sogar der Urlaubsantrag ist hochoffiziell unterschrieben und lag heute in der Post), nur ich sehe das noch längst nicht so (was richtig blöd wäre, denn die fahren da ja alle meinetwegen hin).
Egal (hm, das Wort gefällt mir), natürlich sind heute wieder alle möglichen und unmöglichen Sachen passiert, die zusätzlich noch erledigt werden wollen und so habe ich mich dann irgendwann mal in mein Büro zurückgezogen und das Notebook ausgepackt, um wenigstens mal die dringlichsten Sachen zu schreiben.
Das mit dem Schreiben ging so garnicht flott von der Hand und nach einiger Zeit bemerkte ich, daß das ursächlich damit zu tun haben könnte, daß es lausig kalt ist im Büro.
Ok, ok, so eine doofe Heizung bekomme ich ja wohl gerade noch entlüftet (es war 20 Uhr, seit zwei Stunden hatte ich theoretisch frei)? Praktisch nur, wenn ich einen Entlüftungsschlüssel auftreiben kann oder notfalls eine kleine Zange. Eine halbe Stunde später wußte ich, daß ich weder Schlüssel noch Zange hatte, bei meiner Suche hatte ich aber ein neues Problem gefunden, das immerhin zum Büro paßte: Ich hatte kalte Wut!
Ok, verarbeiten wir das auch schnell noch, da kam es ja jetzt auch nicht mehr drauf an, ich war sowieso schon über zehn Stunden da, es kam also wirklich nicht mehr darauf an. Irgendwie zickte aber das Notebook, bzw. die Tastatur (was bei der Eiseskälte im Büro vielleicht sogar verständlich war?)
Drei Probleme weiter hatte ich dann ein neues: Nämlich die Space-Taste in der Hand.
Nun will ich ja nicht behaupten, sonderlich strukturiert oder unterhaltsam zu schreiben, aber so ganz ohne Leerzeichen verlieren meine Texte beträchtlich an ... tja, so ziemlich an allem.
Ohne näher auf die Details einzugehen: Nach zwanzig Minuten hatte ich jede Menge winzigkleiner Teile in der Hand und immer noch nicht verstanden, wie da jemals wieder eine funktionierende Space-Taste draus werden sollte. Irgendwie habe ich das dann wohl doch zusammenbekommen, aber in meiner eiskalten Wut habe ich eine Entscheidung getroffen: Sollte die doofe Taste nicht halten (so richtig gut sieht die immer noch nicht aus, aber sie funktioniert) und ich mir doch noch in letzter Sekunde selber den Urlab streichen, werde ich das zumindest als Gelegenheit nutzen, mir ein neues Notebook zu kaufen! Jawoll!
Aber vorher lasse ich die blöde Heizung entlüften! Das neue Notebook (das wäre dann das sechste) soll schließlich nicht frieren.
So schön das ja alles ist, aber eine Sache geht mir ganz furchtbar auf den Wecker: Parkplätze, bzw, deren Fehlen!
Wenn ich zur Arbeit fahre, ist das ja kein Problem, ich habe einen Stellplatz in einer Tiefgarage genau neben der Filiale, die sich als die sicherste Tiefgarage in Hamburg bezeichnet (was ich ohne Zögern bestätigen würde).
Inzwischen habe ich auch kapiert, daß man den Scheibenwischer anstellen muß, wenn man da reinfährt, das Ding ist nämlich beheizt, was bedeutet, daß sofort alle Scheiben beschlagen, wenn man von draußen reinfährt. Auch die Einfahrt ist prima, die haben nämlich ein Transpondersystem (so ziemlich das teuerste, was man sich auf dem Gebet leisten kann): Man hält einfach eine Karte hoch und kann einfahren, also nix mit Fenster runterkurbeln und umständlich die Karte in einen Automaten schieben.
Trotzdem habe ich immer noch viel Freude, wenn ich "Fremdparkern" zusehe, wie sie in drei bis fünfzehn Anläufen versuchen, möglist so an den Automaten ranzufahren, daß sie vom Auto aus die Karte in den Automaten bekommen, denn nur Leute mit Dauerparkkarten haben diese Transponderkarten.
Nach etwa fünfzehn Minuten bin ich dann bei meiner Wohnung, die sich in Hamburg Eppendorf befindet und das Drama nimmt seinen Lauf: Kein Parkplatz! Wer Hamburg Eppendorf kennt, der weiß, daß man hier sowieso auch immer in der zweiten Reihe parkt, und zwar auf beiden Seiten und der Profi klappt auch freiwillig seine Spiegel ein, denn so wild hier geparkt wird, die verstehen keinen Spaß und wenn ein Kleintransporter nicht mehr durch die Straßen kommt, wird gnadenlos und in Rekordzeit abgeschleppt (Kostenpunkt etwa 260 bis 300 Euro, genauer möchte ich das bitte nicht wissen).
Zu allem Übel ist das auch noch eine Einbahnstraße, man muß also jedesmal einmal ganz rum. Oder zweimal, oder dreimal oder mehr *seufz*
Nach 45 Minuten ist man dann so entnervt, daß man auch längere Fußmärsche in Kauf nehmen würde, Hauptsache, man kann die Kiste endlich irgendwo abstellen und irgendwann stellt man sie dann auch irgendwo ab ...
Das hat jetzt dazu geführt, daß ich meinem Chef erklärt habe, daß ich leider nicht länger in Hamburg bleiben kann, was den armen Mann wohl etwas geschockt hat, denn er hat sehr schnell die Gesichtsfarbe gewechselt (und sah damit nicht mehr wirklich gesund aus), weil ich mir das auf Dauer nicht leisten will, jeden dritten Tag ein Knöllchen zu bekommen oder nach 17 Stunden Arbeit noch eine Stunde um die Häuser zu kreisen.
Aufatmend und ohne mit der Wimper zu zucken, hat er mir aufgetragen, den Wohnungsmakler anzurufen, daß der mir einen Garangenplatz besorgen soll, die es hier in Hülle und Fülle gibt, denn zu jedem Haus gehört eine Garage und da sind wohl auch jede Menge Plätze frei, weil die ein mittleres Vermögen kosten.
Was soll ich sagen? Ich finde meinen Chef mal wieder richtig gut :-))
Ich hatte ja schon immer einen Einsatz in Hamburg haben wollen, wenn auch nicht ausgerechnet im Winter.
Hm ... so richtig Winter ist ja auch nicht, aber das ist jetzt nicht wieder meine Schuld!
Egal, ich bin nun also gut einen Monat in Hamburg und finde die Stadt einfach toll! Egal, wo man hingeht, überall sind die Menschen sehr freundlich, sehr hilfsbereit, immer ein Lächeln, immer jemand, der einem die Türe aufhält oder eine Kiste schleppt. Von wegen "kühle Norddeutsche"!
Am stärksten beeindruckt mich aber, daß es ganz offensichtlich zwei Hamburgs gibt.
Das eine geht von Sonntag etwa 12 Uhr bis Freitag 18 Uhr und ist eine sehr gelassene Stadt. Pünktlich am Freitag um 18 Uhr verwandelt sich das Ganze in einen Hexenkessel. Im ganzen Leben habe ich noch nie soviele Taxen gesehen, wie hier jedes Wochenende durch die Stadt flitzen und die Anzahl der Taxen wird nur noch durch die Anzahl von Polizeiwagen übertroffen:
Hamburg ist Touristenhochburg, denn es ist Wochenende! Die ganze Stadt riecht, als ob überall Kerosin versprüht wurde (ich weiß nicht, was die hier saufen, aber Bier ist das nicht, mindestens Flugbenzin!), Nonstop bewegen sich Menschenmassen durch die Straßen der Innenstadt gegen die jeder verkausoffene Samstag im Vorweihnachtsgeschäft in Kassel eine ärmliche Veranstaltung ist und ab Samstag drei Uhr morgens trifft man praktisch niemanden mehr an, der noch halbwegs nüchtern ist, was sich ohnen Unterbrechnung bis Sonntag zwölf Uhr durchzieht. Die Polizei macht Überstunden und irgendwie fehlt einem fast etwas, wenn länger als zehn Minuten kein Blaulicht vorbeigedonnert ist (was eher selten vorkommt).
Sonntag Mittag taumeln dann nur noch ein paar Übriggebliebene durch die Straßen oder umrunden völlig weltvergessen eine Litfaßsäule, Runde für Runde und statt Touristen brummen emsig Scharen von Straßenreinigern durch die Gegend und räumen die Reste vom Wochenende weg. Hamburg ist wieder im Normalzustand. Bis zum nächsten Freitag.
Vor einiger Zeit (so etwa acht bis neun Monate) habe ich mir in Münster einen Fernseher gekauft. Irgendwie hatte ich aber nie Zeit und/oder Lust, das Riesenteil mal nach Kassel zu fahren, also haben wir erst mal ein paar gemütliche Monate in diversen Ferienwohnungen verbracht, bis dann der neue Einsatz Hamburg anstand. Wohin jetzt mit dem Fernseher? Ein kurzer Blick durch meine Ferienwohnung in Bad Nenndorf ergab: Das Teil paßt auf keinen Fall auch noch ins Auto! Was tun?
Kein Problem, es gibt ja UPS.
Die waren auch schnell bereit, das Teil gegen Geld abzuholen, vorausgesetzt, ich könne alle notwendigen Daten liefern, wie Maße und Gewicht. Äh ... Gewicht? Woher sollte ich denn wissen, was das Teil wiegt? In der Bedienungsanleitung stand das jedenfalls nicht drin. Ok, also habe ich den Hersteller angefallen, der mir auch umghend das Gewicht im Originalkarton mitteilen konnte :-)
Also habe ich UPS wieder angerufen, die Daten durchgegeben, den Auftrag erteilt und den Preis erfahren. Am 18.11.2006 würde ich Stadthagen verlassen, mein Fernseher würde am 20.11.2006 abgeholt und am nächsten Tag in Kassel sein. Soweit die Theorie!
Es vergingen dann einige (sehr arbeitsintensive) Wochen in Hamburg, bevor ich mal wieder nach Kassel kam und den Fernseher hatte ich längst vergessen. UPS wohl auch, denn weit und breit kein Fernseher., was mich aber zu dem Zeitpunkt nicht weiter interessierte, ich hatte wahrlich andere Probleme.
Zwei Wochen später rief dann mein Vermieter aus Bad Nenndorf aus, was denn wohl mit dem Fernseher wäre, der da immer noch stünde? Fernseher? Oh, da war doch was?
Die Weltfirma UPS hatte meinen Fernseher irgendwie vergessen, also habe ich da nochmal angerufen. Maße und Gewicht wollten die wissen. MIST! Wo war jetzt der Zettel, auf den ich das geschrieben hatte?
Am 21.12.2006 ist mein Fernseher dann doch endlich mal in Kassel angekommen, womit ich dann wieder ein neues Problem hatte: Wohin damit? Ich entschied mich für das Schlafzimmer, was das Problem aber nicht wirklich löste, denn da hatte ja schon einer gestanden.
Es muß doch möglich sein, auch in Zukunft Technikkrams zu kaufen, ohne irgendwann nicht mehr in die eigene Bude zu kommen, weil da alles vollsteht? Irgendwann hatte ich dann die Lösung: Ich habe wunderbare Freunde :-) Umgehend habe ich also eine Freundin angerufen und ihr klargemacht, daß es Zeit sei, daß ihre Kinder einen neuen, größeren Fernseher bekommen, nämlich meinen und zwei Stunden später holte ihr Mann das Teil ab und ich war das Problem los.
Liebe Freunde, ich werde Euch noch häufiger brauchen, denn ich kaufe wirklich gerne Technikkrams, also räumt Eure Buden aus und macht Platz, denn hier in Hamburg gibt es einen Saturn, der über vier Etagen geht :-)
Btw: Diese Woche habe ich mir einen neuen Drucker gekauft, womit ich jetzt vier hätte. Einen hat meine Schwester bekommen, den Rest mache ich dann wieder abholbereit ... ;-)
Also nicht, daß das jetzt etwas Neues wäre, aber manchmal überrascht es mich doch wieder.
Da hat doch eine Freundin von mir heimlich meinen Chef kontaktiert, um heimlich, still und leise Silvester zu planen und alles läuft prima, nur ich bringe wieder alles durcheinander.
Da das Jahresende ja nun irgendwie bevorsteht (der Termin war schließlich schon recht lange bekannt), beginnt rundum die Planung, wer denn nun bitte arbeiten soll/darf/muß und was melde ich? "Kein Problem, mir reichlich egal!" Tja, da mußte man mir dann wohl doch mal mitteilen, daß ich Silvester eher doch nicht arbeiten kann, weil man für mich eine Überraschung geplant hat, die so aussieht, daß ich vom 29.12. bis 05.01. Urlaub habe und diesen Urlaub mit einer ganzen Truppe völlig Durchgeknallter an der Nordsee verbringen werde. Die Ferienhäuser sind bereits gebucht, mein Urlaub genehmigt und von Hamburg aus ist das auch praktisch "um die Ecke".
Ich habe wirklich erstaunliche Freunde!
Wieder einmal sind drei Monate rum, die sich dann in der Praxis zu neun Monaten ausweiteten und man glaubt nicht, was sich so alles in neun Monaten in einer Ferienwohnung ansammelt. Grauenhaft!
Der ganze Samstag ging dann auch mit Packen, Zusammenräumen und schließlich im Auto verstauen rum und es wurde 19:30 Uhr, bis ich endlich mal in Kassel eintrudelte.
Der Sonntag war dann Wäschewaschen gewidmet und oberflächlicher Planung für Hamburg (in der Praxis heißt das, daß sich überall Häufchen auf dem Boden befinden mit Sachen, die halbwegs thematisch eingepackt werden sollen, um mit nach Hamburg zu kommen) und so langsam sollte ich mich ins Bett begeben, der Tag wird nämlich lang werden seufz
Aufstehen um neun, bügeln, Koffer packen, dann ins Bad, anschließend Auto wieder bepacken, tanken und um 18 Uhr in Hamburg einlaufen, Vermieter treffen, Wohnungsübergabe, einziehen (kein Aufzug, aber zweiter Stock und keine Badewanne, dafür aber kostenlos WLAN).
Um 20 Uhr dann Filialübergabe, anschließend essen gehen, dann schnell ins Bett, Termin mit Chef am nächsten Morgen um zehn Uhr.
Wenn ich eines an diesem Job hasse, dann ist das dieses Umziehen. Bis ich mal die eine Wohnung ausgeräumt habe, den Krempel Zuhause habe, da wieder umpacke, in die neue Wohnung bringe (um festzustellen, was ich wieder alles vergessen, unnötig mitgeschleppt, falsch geplant habe), mich da eingerichtet habe und mich in der neuen Stadt soweit zurechtgefunden habe, daß ich nicht verhungern muß, ist purer Streß!
Stehe ich doch neulich in Bad Nenndorf bei Edeka an der Kasse und frage höflich, ob ich eine Rolle gelbe Säcke haben kann (für die man hier übrigens Geld bezahlen muß).
Gegenfrage wie aus der Pistole geschossen: "Entsorgung Hannover oder Hamburg?"
Ich, schwer verdattert: "Bad Nenndorf"
Ich weiß ja nicht, was daran so lustig war, aber der ganze Laden brach in schallendes Gelächter aus.
Klingt doch echt einfach, oder? Schließlich schreibe ich die Dienstpläne und den jeweils dazugehörigen Urlaubsantrag reiche ich sowieso immer erst hinterher ein.
Ich habe also einen wunderschönen Monatsplan geschrieben (sonst gibt es immer nur eine Woche im Vorraus) und mich für zwei Wochen entschieden. Begeistert von meiner Planung habe ich meine Schwester informiert, daß sie ein paar Tage davon abbekommt (in Form einer anwesenden Schwester). Fand die auch echt klasse. Zumindest so lange, bis sie sich erinnerte, daß sie genau eine Woche später Urlaub hätte und das doch irgendwie schade wäre, wenn wir nicht zusammen ...
Ok, ok, ich habe also einen neuen, schönen Plan geschrieben, diesmal gleich für anderthalb Monate.
Begeistert von meinem neuen Plan wollte ich meine Mitarbeiter von ihrem Glück erzählen, eine Weile ohne mich auszukommen, da fiel mein Blick auf die Jahresurlaubsplanung. Suuuuper, da hat schon jemand Urlaub.
Ich habe dann einen dritten, tollen Plan geschrieben, wieder für anderthalb Monate, den fand ich aber doof, denn da hätte ich wieder genau um den Urlaub meiner Schwester drumherum Urlaub gehabt, nur halt nicht in der einen Woche, in der sie Urlaub hat.
Dann habe ich die Sache erst mal zwei Tage ruhen lassen, irgendwie hatte ich genug von unbrauchbaren Dienstplänen.
Gestern kam dann die Mitarbeiterin, die Urlaub eingetragen hatte und meinte, sie könne ihren Urlaub auch um eine Woche verschieben. Prima :-)
Und wieder habe ich einen neuen Plan geschrieben (ich bin nur froh, daß ich das auf dem PC mache und ein extra Programm dafür habe) und alles könnte schön sein.
Heute kam dann die Meldung, daß eine andere Mitarbeiterin ihre Mutter gestern Nacht ins Krankenhaus gebracht hat: Herzinfarkt und jetzt bitte bei ihr bleiben will (was ich sehr gut verstehen kann).
Morgen schreibe ich einen neuen Dienstplan. Höchstens für eine Woche! seufz
Tja, machen wir uns nichts vor, ich bin nicht der fleißige Blogschreiber, denn ich habe damit das gleiche Problem, wie schon immer mit einem Tagebuch: Wenn viel passiert ist, habe ich keine Zeit für Tagebuch oder Blog, wenn so wenig passiert ist, daß ich Zeit hätte, was soll ich dann schreiben? "Heute keine besonderen Vorkommnisse"?
Ich habe bestimmt einige Dutzend Male versucht, ein Tagebuch zu schreiben, aber mehr als fünf Seiten sind das nie geworden und mein Blog sieht auch nicht sehr viel besser aus.
Ich bekomme immer seltener Mail, Usenet, Internet neben RL unter einen Hut und es stört mich immer weniger. Statt dessen lese ich lieber ein Buch, gehe spazieren, treffe mich mit Freunden und habe wieder meine alte Leidenschaft für Adventuregames entdeckt. Freizeit ist nicht mehr die Unterbrechung von Arbeit, sondern Arbeit die Unterbrechnung von Freizeit und statt vor dem PC rumzuhängen, sitze ich lieber auf dem Balkon und genieße den Sommer.
Wird Zeit, daß es Winter wird?
Weil ich ja ein neues Spielzeug habe, für das ich eine passende Tasche suche und auch mal wieder daheim war, habe ich meine kleine Notebooksammlung mal nebeneinander gestellt:
Angefangen hatte es 1989 mit einem sündhaft teuern 12-Zöller. Monochom versteht sich! Ein winzig kleiner Bildschirm, 40 MB(!) Festplatte, Diskettenlaufwerk und das ganze Gerät bleischwer.
Dann kam 1992 ein ebenso sündhaft teurer 14-Zöller. Farbig, versteht sich. Der Monitor schon ganz angenehm, Diskettenlaufwerk, CD-Brenner, 40 GB Festplatte und immer noch nicht gerade leicht.
Irgendwann 2003 (?) dann ein 15-Zöller und wieder sündhaft teuer. Der Monitor damals ein echtes Erlebnis, Diskettenlaufwerk, CD/DVD-Combro-Laufwerk (konnte DVDs brennen), 60 GB Festplatte, nunja, er hatte sein Gewicht.
Den 15-Zöller habe ich dann irgendwann gegen ein neueres Modell ausgetauscht, der sich hauptsächlich durch einen schnelleren Prozessor auszeichnete, dafür dann aber statt Diskettenlaufwerk diverse Speicherkarten-Laufwerke hatte, die kein Mensch braucht (das Diskettenlaufwerk habe ich dann als externes Modell dazugekauft).
Ende letzten Jahres gab es dann bei einem Spontankauf einen 17-Zöller. Galaktischer Monitor, 2x80 GB Festplatte, DVD-Brenner selbstverständlich, alle Sorten Schnittstellen, Kartenleser (brauche ich immer noch nicht), allem möglichen und unöglichen Schnickschnack, kein Diskettenlaufwerk und so schwer, daß ich mir gleich einen Rollkoffer mit ausziehbarem Griff dazugekauft habe. Wirklich gekauft habe ich das Teil aber wegen der lustigen Fernbedienung, die seitlich in einem PCMCI-Slot untergebracht ist. 2.000 Euro für eine Minifernbedienung kopfschüttel
Diesen Monat gab es dann einen niedlichen, zierlichen 12-Zöller. Klein, 1,8 Kilo leicht, aller Schnickschnack dran, außer natürlich dem Diskettenlaufwerk, aber ich habe wieder Unmengen von integrierten Kartenlesern, die ich immer noch nicht brauche.
Zu jedem Notebook gab es immer mindestens zwei Taschen plus Minitäschchen für Kleingerümpel.
Nur der kleine, neue hatte noch keine hübsche Tasche bekommen, denn was es da so auf dem Markt gibt, ist einfach nur doof. Ist es wirklich so abwegig, daß ich in eine Notebooktasche auch das dazugehörige Netzteil reinbekommen möchte? Und vielleicht eine klitzekleine Minimouse? Und ein paar USB-Sticks?
Wie ich meine Sammlung da so stehen hatte, bemerkte ich, daß meine allererste Notebooktasche bestens um mein neues Spielzeug paßt und da sogar noch das ganze Kleingerümpel mit reinpaßt, weil das heutige Modell ja Klassen flacher ist.
Nach etwa 12.000 Euro bin ich jetzt also da, wo ich mal angefangen habe, zumindest Notebookmäßig: 12 Zoll und die erste Notebooktasche, die ich jemals hatte. So ein klein wenig bescheuert ist das irgendwie schon ...
Bei Gelegenheit betrachte ich dann mal meine Festnetzrechner (aktuell vier Stück) und was ich dazu so an Monitoren und Druckern gekauft habe und spätestens dann ist nicht mehr zu übersehen, daß ich in Sachen PC einen ganz schweren Schaden habe. Egal, Hauptsache, es macht Spaß :-)
Ich habe es mal wieder geschafft: Ich bin zur falschen Zeit am falschen Ort seufz
Seit Monaten freue ich mich auf den 01.September, weil da "Geheimakte Tungirgendwas" rauskommt und wo bin ich? In Münster bei meiner Schwester (wo ich ja ausgesprochen gerne bin). Und wo ist mein neues Spiel? Klar, das liegt in Stadthagen grumpf Kam heute Mittag um halb eins an, da war ich aber längstens auf der Autobahn. Ich bin doch echt der Held.
Ok, ich gebe es ja zu, diese Mini-Notebooks haben mich schon immer gereizt, aber ich fand den Preis immer völlig daneben. Hm, finde ich immer noch, aber das hat mich nicht wirklich gehindert, mir heute endlich eines zu gönnen :-)
Diese Zeilen entspringen also einem Samsung Q35, dem einzigen Gerät in der Größe, daß nicht jederzeit auch als Grill verkauft werden könnte.
Den Rest des Wochenendes werde ich also wohl damit verbringen, jede Menge Software zu installieren und irgendwie den Hamster und Agent hierher umziehen zu lassen.
Leider habe ich bisher keine passende Tasche für mein neues Spielzeug gefunden, aber nächste Woche bin ich ja mal wieder in Kassel, da sollte es doch vielleicht möglich sein, sowas gegen Geld zu bekommen? Die einzige Notebooktasche für 12", die es in Münster gab, war nämlich doof.
Da ich ja viel Zeit auf Autobahnen verbringe und mich ständiges Musikgedudel dabei nervt, höre ich Hörbücher und besitze davon inzwischen eine recht stattliche Anzahl.
Fragt mich doch heute tatsächlich jemand, ob das jetzt die Spitze der Dekadenz sei: "Frau Kruse läßt lesen".
Wir sind einen großen Schritt weiter:
Ich habe heute die Anweisung bekommen, ab sofort nicht mehr zu stempeln.
Damit ist das Problem zwar kein Stück gelöst, aber man möchte mir wenigstens die Zeit der manuellen Eingabe bei den Mitarbeitern ersparen und so muß ich jetzt nur noch meine eigenen Zeiten manuell erfassen.
Da sag noch mal jemand, daß bei uns keine kreativen Entscheidungen getroffen werden ...
In letzter Zeit treffe ich immer häufiger auf Menschen, die behaupten, ich sei lieb.
Heute ist mir dann der Kragen geplatzt und ich habe einen dieser Menschen gefragt, ob er überhaupt eine Ahnung hätte, wieviel Arbeit es gewesen sei, mir mein schlechtes Image zu erarbeiten.
Rücksichtslos, diese Leute, einfach rücksichtslos!