Eine echte Gelegenheit?
Heute war nicht mein Tag. Hm, gestern auch nicht. Genaugenommen war der ganze Monat so, aber egal.
Heute jedenfalls war ganz besonders nicht mein Tag!
Ich sollte längst Koffer gepackt haben und voller Vorfreude auf den Urlaub beschwingt durch die Gegend schweben. Statt dessen schleppe ich bleischwere Klumpfüße durch die Gegend und finde die Vorstellung, mal für ein paar Wochen oder Monate einfach nur tot zu sein, zunehmend interessant (leider habe ich keine Zeit, das weiter auszubauen, also weiterleben).
Bevor es soweit ist, habe ich noch eine Million Sachen zu erledigen, wobei ganz oben auf der Liste steht, mal endgültig zu klären, ob ich überhaupt Urlaub mache (was zunehmend an Dringlichkeit gewinnt, schließlich soll es Freitag losgehen. Diesen Freitag!)
Alle haben zugestimmt, sogar der Urlaubsantrag ist hochoffiziell unterschrieben und lag heute in der Post), nur ich sehe das noch längst nicht so (was richtig blöd wäre, denn die fahren da ja alle meinetwegen hin). Egal (hm, das Wort gefällt mir), natürlich sind heute wieder alle möglichen und unmöglichen Sachen passiert, die zusätzlich noch erledigt werden wollen und so habe ich mich dann irgendwann mal in mein Büro zurückgezogen und das Notebook ausgepackt, um wenigstens mal die dringlichsten Sachen zu schreiben.
Das mit dem Schreiben ging so garnicht flott von der Hand und nach einiger Zeit bemerkte ich, daß das ursächlich damit zu tun haben könnte, daß es lausig kalt ist im Büro.
Ok, ok, so eine doofe Heizung bekomme ich ja wohl gerade noch entlüftet (es war 20 Uhr, seit zwei Stunden hatte ich theoretisch frei)? Praktisch nur, wenn ich einen Entlüftungsschlüssel auftreiben kann oder notfalls eine kleine Zange. Eine halbe Stunde später wußte ich, daß ich weder Schlüssel noch Zange hatte, bei meiner Suche hatte ich aber ein neues Problem gefunden, das immerhin zum Büro paßte: Ich hatte kalte Wut!
Ok, verarbeiten wir das auch schnell noch, da kam es ja jetzt auch nicht mehr drauf an, ich war sowieso schon über zehn Stunden da, es kam also wirklich nicht mehr darauf an. Irgendwie zickte aber das Notebook, bzw. die Tastatur (was bei der Eiseskälte im Büro vielleicht sogar verständlich war?)
Drei Probleme weiter hatte ich dann ein neues: Nämlich die Space-Taste in der Hand. Nun will ich ja nicht behaupten, sonderlich strukturiert oder unterhaltsam zu schreiben, aber so ganz ohne Leerzeichen verlieren meine Texte beträchtlich an ... tja, so ziemlich an allem.
Ohne näher auf die Details einzugehen: Nach zwanzig Minuten hatte ich jede Menge winzigkleiner Teile in der Hand und immer noch nicht verstanden, wie da jemals wieder eine funktionierende Space-Taste draus werden sollte. Irgendwie habe ich das dann wohl doch zusammenbekommen, aber in meiner eiskalten Wut habe ich eine Entscheidung getroffen: Sollte die doofe Taste nicht halten (so richtig gut sieht die immer noch nicht aus, aber sie funktioniert) und ich mir doch noch in letzter Sekunde selber den Urlab streichen, werde ich das zumindest als Gelegenheit nutzen, mir ein neues Notebook zu kaufen! Jawoll!
Aber vorher lasse ich die blöde Heizung entlüften! Das neue Notebook (das wäre dann das sechste) soll schließlich nicht frieren.
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