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"Die Polizei, Dein Freund und Helfer"

Von wegen, "Freud und Helfer"! Völlig unkooperativ sind die!

Gestern abend waren zwei Beamte da, um sichergestelltes Videomaterial abzuholen und ich hatte darum gebeten, mich doch mitzunehmen und drei Wochen in Untersuchungshaft zu sperren. Drei Wochen kein Telefon, keine Zeitung, keine Post, keine Mitteilungen, keine Dienstpläne, geregelt schlafen und essen, ... Das muß der Himmel sein!

Aber nein, die Herren wollten nicht. Nicht mehr zu kurz vor dem Wochenende, vielleicht nächste Woche? Am Donnerstag hätten sie Zeit. Nee, also da will ich dann auch nicht, da habe ich frei! (Hoffe ich zumindest)

Wieso habe ich keinen Fußpilz?

Jetzt mal ehrlich: War das mit dem Laminat statt Teppichboden wirklich meine Idee?

Aussehen tut es ja wirklich gut, aber was sich da an Staub ansammelt. Ich meine sichtbaren Staub!

Vermutlich gibt es hier nicht mehr Staub als in Kassel, aber im Teppichboden scheint Staub klaglos und unsichtbar versickert zu sein, ab und an mal mit dem Staubsauger drüber und gut. Hier erwische ich mich dabei, wie ich jeden Tag mit dem Mop durch die Bude husche.

In Anbetracht der Tasache, dass ich Zuhause eher selten mit Schuhen anzutreffen bin, sondern barfuß (im Winter mit Socken) unterwegs bin, stellt sich mir die Frage, wieso ich bei dem ganzen Staub, der sich im Teppichboden ansammelt, niemals Fußpilz bekommen habe. Wahrscheinlich lag es daran, dass meine Füße den Staub nicht sehen konnten, denn Hühneraugen hatte ich auch nie *achselzuck*

Weihnachten

Mein Chef versetzt mich doch immer wieder in Erstaunen: Teilt er doch der ganzen Region mit, dass die Weihnachtsgeschenke nicht als Nikolausgeschenke gedacht sind, sondern wirklich als Weihnachtsgeschenke, also nicht schon ab Anfang Dezember, sondern frühestens ab 23. Dezember zu verteilen sind.

Das deckt sich ungefähr mit meiner Planung, denn bei mir gibt es erst ab 24. Dezember Geschenke und mir geht diese Unsitte, spätestens im September mit dem Weihnachtsgeschäft anzufangen, zunehmend auf den Sender und ich warte täglich auf die ersten Deko-Küken zur Osterdekoration in den Läden.

Bei der Geschwindigkeit kann es nicht mehr lange dauern, bis das diesjährige Weihnachtsgeschäft von dem des nächsten Jahres eingeholt wird. Gräßliche Vorstellung!

Tradition

Fernsehtechnisch bekomme ich im Moment eher wenig mit, aber ab und an schnappe ich doch mal einen Satz auf. Neulich war es der:

 "Tradition ist nicht das Weitergeben der Asche, sondern das Bewahren des Feuers!"

Wenn man sich dann umsieht, stellt man leider fest: Viel Asche, wenig Feuer.

Ich habe einen Keller

Das erste Mal im Leben habe ich einen Keller, nur weiß ich noch nicht so recht, ob das eine gute Idee ist. Was gehört in einen Keller? Sachen, die man nicht mehr braucht? Die kann man dann doch gleich wegwerfen. Sachen, die man nur selten braucht? Was braucht man selten so dringend, dass man dafür in den Keller stiefelt?

Ich werde die Kisten, die sich jetzt schon im Keller angesammelt haben, daraufhin untersuchen und bin sicher, dass ich danach einen Haufen Müll und einen übersichtlichen Keller habe.

Jeder ist ersetzbar

Telefoniere ich doch neulich mit meinem Chef, der irgendwann erklärt, dass jeder ersetzbar sei (er meinte sich damit). Sorry Chef, aber das ist Unsinn, denn niemand ist ersetzbar!

Man kann Positionen neu besetzen, aber es wird niemals das Gleiche sein, niemals einen nahtlosen Übergang geben und nur Maschinen ist es egal, von wem sie geführt werden. Es mag problematisch sei und vielleicht bekommen wir das ja noch irgendwann weg, aber bisher sind wir alle noch Menschen. Und das ist gut so!

Was von Seminaren bleibt

Ich war drei Tage auf einem Seminar, genaugenommen nannte sich das sogar "Exclusiv Training", mußte also toll sein! Die ersten beiden Tage waren es auch, der dritte Tag hatte "Dialektik" zum Thema, das konnte nicht gutgehen und ging es auch nicht.

Erste Mitteilung: Innerhalb von vier Wochen sollten die Inhalte des Seminars als Schulung an alle Mitarbeiter vermittelt werden. Das Kratzen in meinem Hals hatte nichts mit meiner Dauererkältung zu tun, sondern war ein deutliches Zeichen dafür, dass mir der Hals anschwoll.

Erste Gruppenarbeit: Listen Sie alle Probleme auf, die Sie bei der Durchführung dieser Aufgabe haben und zwar wirklich alle. Zeitansatz 30 Minuten. Genaugenommen gab es nur drei Probleme: Wann? Wo? Wie?

Die Ergebnisse wurden dann präsentiert und anschließend teilte man uns mit, dass wir überhaupt keine Probleme haben und doch sowieso in der Lage sind, jedes Problem praktisch "am Küchentisch" zu lösen. Bei "Küchentisch" ist mir dann der Faden gerissen. Jeden Tag rechne ich damit, ein Seuchenzelt vom Roten Kreuz vor der Filiale aufgebaut zu bekommen, habe nicht mal die blasseste Ahnung, wie ich einen Dienstplan für die laufende Woche zusammenbekomme (der dann mehrfach pro Woche umgeschrieben wird, je nach Eingang der Krankmeldungen), aber ich soll mal eben eine Schulung durchführen, bei der ich meinen Mitarbeitern vermittele, was mir zwei Tage beigebracht wurde.

Nach der fünften Erwähnung von "Die Geschäftsleitung möchte ...", "Die Geschäftsleitung erwartet ...", "Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass ..." war dann endgültig Schluß mit lustig und bevor ich tatsächlich einen Blutsturz bekommen würde, beendete ich das Thema mit den Worten: "Richten Sie der Geschäftsleitung bitte aus: Mein Name ist Kruse und meine Antwort lautet "Nein!""

Es folgten wilde Diskussionen, deren Inhalt sich nicht widerzugeben lohnen, aber den wirklich wichtigen Satz dieses Seminars brachte völlig spontan die Kollegin aus Halle: "Ich möchte nur ganz deutlich darauf hinweisen: ICH bin es nicht, die hier Drogen nimmt!"

Danke, Silvia, den Satz werde ich so schnell nicht vergessen.

Ach ja: Ich gebe meine Schulung dann Sonntag in einer Woche, aber bestimmt ohne Küchentisch!

Rollos sind hinterhältig

Ich hatte Rollos für die Küche gekauft! Im Hinblick auf die Betonwände und dass ich seit meinem Blutgerinsel im Kopf keine Bohrmaschine mehr betätigen kann, ohne zuverlässig aus den Latschen zu kippen, hatte ich mich für die teure Variante von Gardenia entschieden: Kleben statt bohren!

Das erste Rollo war schnell angebracht und verhielt sich vorbildlich (inzwischen bin ich sicher, dass es mich nur in trügerische Sicherheit wiegen wollte!).

Das zweite Rollo sah prima aus. Für zwei Minuten, dann fiel es von der Decke. Hm ...

Die nächsten zwei Tage lebte das zweite Rollo seine ziemlich offensichtlichen, wenn auch etwas bizarren Wünsche nach dem Leben eines Blinkers aus: Hängt, hängt nicht, hängt, hängt nicht, ...

Irgendwann war nicht länger zu übersehen, dass es auf Dauer für cremefarbene Rollos nicht gut sein kann, dauernd auf den Fußboden zu knallen, egal, wie oft ich da wische und ich wische da oft!

Ok, ich kann auch gehässig sein, also suchte ich mir eine zierliche Schraube, die ich mitleidslos in den Holzrahmen des Fensters bohrte und das Rollo zum Kleben war fortan auf der einen Seite ein angeschraubtes Rollo.

Damit hätte die Geschichte beendet sein können, was sie bis zum nächsten Abend auch war, da begrüßet das Rollo mich wieder vom Fußboden aus (vielleicht lag es am Fieber, aber ich bin sicher, ein leises, gehässiges Kichern gehört zu haben). Jetzt hatte sich die andere Seite des zweiten Rollos losgerissen, das Rollo komplett abgewickelt und sich dann seitlich aus der (festgeschraubten!) Verankerung gerissen. Die festgeschraubte Halterung hing einsam an der Wand. Dem fühlte ich mich an dem Tag nicht mehr gewachsen und ging wutschnaubend ins Bett. Ich lasse mir doch von so einem doofen Rollo doch keine Beschäftigungstherapie aufzwingen. Ich nicht!

Am nächsten Morgen fiel ich wieder um acht Uhr (das muß endlich aufhören mit dem früh aufwachen, ist ja schlimm) aus dem Bett und jetzt war das Rollo fällig. Es hat sich dann noch recht heftig gewehrt, ist noch dreimal während der Aktion runtergefallen (die Schraube ebenfalls, mir fehlte mal wieder die dritte Hand), aber jetzt hängt es und da wird es hängenbleiben und eher fällt die ganze Wand zusammen, als dass dieses Rollo nochmal runterkommt!

Rollos sind hinterhältig, aber ich bin stur!

Nachtrag:

Es ist offensichtlich: Meine Rollos lesen mein Blog! Heute morgen lag das erste Rollo am Boden!

Ich habe dann gleich beide Seiten festgeschraubt und hoffentlich ist jetzt endlich Ruhe!

Neue Werte

Vielleicht werde ich ja einfach nur alt, aber ich stelle fest, dass ich in der neuen Umgebung neue Maßstäbe dafür ansetzte, was gut ist:

Nicht gut ist, dass ich zur Arbeit nur 5,8 Kilometer habe, die aber mit achtzehn(!) Ampeln bestückt sind und sich dazwischen zwei Riesenbaustellen tummeln.

Gut ist, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit nur vier rote Ampeln erwische.

Leider ist "gut" ziemlich selten.

Mein freies Wochenende

Es ist Wochenende und ich habe frei! Eine sonst eher ungewohnte Kombination, aber da ich ja sowieso noch Rüsselseuche habe und Fieberschübe mich zwischen Kopf- und Gliederschmerzen hin- und herschubsen, könnte ich ja mal gemütlich im Bett bleiben, ein heißes Bad und schlafen, schlafen, schlafen. Toll!

Um Punkt acht war ich knallwach *seufz*

Also schnell ein paar Kisten ausgepackt, mit dem Zollstock mal wieder durch die Bude gerannt und auf in die Baumärkte. Ergebnis: Ich habe einen neuen Staubsauger (der alte ist wohl an Bohrstaub gestorben), Gardinen im Wohnzimmer (bereits gewaschen, gebügelt, aufgehängt, sieht prima aus, Bleiband im Internet bestellt, weil es sowas in normalen Läden nicht mehr gibt), endlich die passenden Jalousien für's Arbeitszimmer gekauft (eine Kollegin liefert mir am Freitag ihren Sohn aus, damit der die anbohrt), die bisher fehlende Sonnenschutz-Variante für die Balkontür im Wohnzimmer gefunden und gekauft (siehe Sohn von Kollegin), Rollos für die Küche und weiteren Krempel (die Tante an der Kasse meinte das mit den über 300 Euro wrklich, wollte mir aber die Übereignungsakten für Obi trotzdem nicht aushändigen). Ein guter Tag, da hatte ich mir ein Stündchen auf der Couch (inzwischen habe ich auch endlich entschieden, wie das Wohnzimmer steht, aber es war ein langer Tag mit viel Möbelschieben) verdient!

Sonntag morgen um acht war ich dann wieder knallwach, wenn auch völlig verkatert und alle Knochen taten weh. Da hilft wohl Bewegung am besten? Die Küchenrollos vielleicht?

Ein prüfender Blick klärte schnell, dass wohl erst mal Fensterputzen angesagt war und Fenster habe ich nun wirklich echt viel. Wo ich aber gerade sowieso schon beim Putzen war, könnte ich ja schnell noch ... Ok, die Küche ist jetzt endgültig Kartonfrei, ich habe die halbe Geschirrspülmaschine zerlegt und da ekeliges Zeugs rausgekratzt (hoffentlich spült sie ab jetzt auch endlich sauber), alle Geräte, die das brauchten, sind entkalkt und jetzt habe ich erst mal Frühstückspause. Danach sind dann endlich die Küchenrollos dran, dann noch schnell Wäsche waschen und bügeln und dann fällt mir bestimmt noch was ein, das endlich erledigt werden möchte.

Doch, so langsam nimmt es Formen an!