Oder: Wieso Faulheit soviel Arbeit macht!
Angefangen hatte es damit, daß im Flur ein paar Krümmel auf dem Boden lagen und ich zu faul war, den Staubsauger dafür rauszuholen. Wozu auch, ich habe schließlich so einen kleinen, niedlichen Handstaubsauger, der würde doch reichen?
Er reichte, nur bemerkte ich bei der Gelegenheit, daß er irgendwie lose auf einer Wäschekomode in meinem Ankleidezimmer blöd aufbewahrt wird, wo der doch eine Wandhalterung hat.
Also raus mit der Bohrmaschine, ein paar hübsche Löcher in die Wand gebohrt, Dübel rein, Schrauben rein, Halterung dran, erledigt.
Jetzt sah aber die Komode irgendwie leer aus. Hm, ob man da vielleicht eine hübsche Lampe hinstellen könnte? Irgendwo auf dem Schrank war doch noch eine, ganz hinten.
Ok, Leiter geholt, auf Schrank gekrabbelt, gesucht und dabei festgestellt, daß es da auch nicht so wirklich ordentlich aussieht, da könnte wirklich mal aufgeräumt werden. Zwei Stereoanlagen, eine Lampe, diverse Kisten und Koffer, jede Menge Technikkrams und einen Fernseher später war dann zwar auf dem Schrank wieder Platz, aber damit bot sich an, da mal die diversen Computer hinzuräumen, die mir das Arbeitszimmer verstopfen und irgendwo standen doch auch noch ein paar TFT-Monitore rum? Genau, im Schlafzimmer hinter der Türe! Also auf den Schrank damit. Und wo ich schon mal dabei war, konnte ich doch auch gleich zwei DVD-Player, Videorecorder und einen DVD-Recorder da hochwuchten, schließlich habe ich inzwischen ein Kombigerät, das DVD und Video aufnehmen und abspielen kann.
Hinter der Tür befand sich auch ein großes Bild. Ob man das vielleicht über der Komode aufhängen könnte? Man konnte!
Wo ich die Leiter doch gerade schon mal draußen hatte, habe ich dann gleich auch alle anderen Schränke inspziert und fand auf allen Staub. Ok, Eimerchen geholt, alle Schränke abgewischt und wo ich doch gerade schon mal dabei war, waren auch die Bücherregale fällig und wenn schon die Bücheregale, dann auch gleich die Badezimmerschränke und jeden Parfumflacon bitte einzeln putzen! Den Inhalt der Schränke habe ich solange in der Badewanne gelagert, wobei mir in der Nahansicht deutlich wurde, daß hier schon länger niemand mehr mit einer Zahnbürste die Fugen geschrubbt hatte und wo ich doch sowieso gerade dabei war ...
Morgens gegen vier war ich dann endlich mal soweit, daß ich alle Baustellen bewältigt hatte und zum krönenden Abschluß habe ich dann doch den großen Klopfsauger rausgeholt und "schnell mal durchgesaugt". Doch, Ostern war echt Klasse!
In der Küche habe ich gerade ein paar Krümmel gesehen, aber ich werde mich zwingen, solange auf dem Sofa sitzenzubleiben, bis der Anfall vorbei ist!
Bleibt eine Frage: Ständig klingelt das Telefon, wo zum Donner stecken die Leute, die einen sonst wegen jedem Kleinkram anrufen, wenn man mitten in einem Putzanfall steckt?