Dienstag, 2. Oktober 2012WerteDie Frage nach Werten in der heutigen Zeit hört man immer öfter und fast immer in Zusammenhang mit der Frage, wer die festzulegen habe und wann. Im Gegensatz zu meiner Schwester, die sich kaum an unsere Kindheit erinnert (sie behauptet, sie sei mit etwa 12 Jahren fertig vom Baum gefallen), erinnere ich mich sogar noch an die Zeit, als ich noch im Gitterbettchen lag und spätestens da begann meiner Mutter bei mir mit der Vermittlung von Werten: Es gab bei uns nie so was wie ein Nachtlicht gegen Angst vor der Dunkelheit, dafür gab es etwas anderes: Sicherheit! In einer Nacht half aber auch Licht nicht, ich weinte und weinte und war nicht zu beruhigen. Meine Mutter hatte mich bereits aus dem Bett geholt (vermutlich vorher ich sie *g*) und trug mich durch die Gegend, aber auch das half nicht. Ich weinte, als wolle ich nie wieder damit aufhören. Schließlich ging sie mit mir zu unserem Vorratsschrank, öffnete ihn und entnahm ihm eine "einfache" Rolle Toilettenpapier. Diese Rolle Toilettenpapier, so erklärte sie mir, sei ganz alleine meine Rolle und niemand auf der Welt außer mir, dürfe sie benutzen, es sei denn, ich würde es ausdrücklich erlauben. Und weil das meine Rolle sei und ich etwas ganz Besonderes, sei jetzt auch diese Rolle etwas ganz Besonderes und ich solle gut darauf aufpassen! Damit legte sie mich in mein Bettchen zurück (die Rolle hielt ich fest umklammert) und ich vermute, noch bevor mein Kopf das Kissen berührte, war ich bereits wieder eingeschlafen, selig in meiner ganzen Besonderheit. Meine Mutter hat immer behauptet, das sei die Lektion gewesen, in der ich gelernt habe, dass man Leute auch mit kleinen Dingen glücklich machen kann, ich hingegen vermute, dass in dieser Nacht die Basis für meinen Größenwahn gelegt wurde! (der nächste Tag war dann übrigens die Basis für die dazugehörige Großzügigkeit, denn völlig selbstlos bot ich meiner Schwester an, von meiner Rolle soviel haben zu dürfen, wie sie haben mochte und das war ein echtes Wunder, wir konnten uns nämlich nicht ausstehen. Damals! Heute liebe ich sie heiß und innig!). Leider weiß ich nicht mehr, was aus dieser so besonderen Rolle Toilettenpapier geworden ist und auch meine Mutter kann sich an deren weiteren Verbleib nicht erinnern, aber sie hat uns gute Dienste geleistet. Dienstag, 2. Oktober 2012
Was man wirklich über Führung ... Geschrieben von Stefanie Kruse
in Angedacht um
10:01
Kommentare (0) Trackbacks (0) Was man wirklich über Führung wissen mussIrgendwie hänge ich ja im Moment an dem Thema „Führung“ und was Führung ausmacht. Im Laufe meins Lebens habe ich schon mehr als ein Seminar zum Thema „Führung“ gemacht und so sehr ich mich auch anstrenge, das wirklich Wichtige zu dem Thema habe ich bereits im Kindergarten gelernt: Ob man die Bereitschaft hat, Führung zu übernehmen, zeigt sich ja üblicherweise recht früh, bei mir war es halt der Kindergarten. Wir hatten da eine Bande (damals sprach man noch nicht von „Gangs“ und auch unsere Aktivitäten waren deutlich harmloser, als das heutzutage wohl der Fall ist, wir haben so gefährliche Sachen gemacht wie Marienkäfer sammeln, oder Mutters Goldmünzensammlung durch die Sandmühle drehen –Mutters, nicht so wirklich begeisterte, Reaktion war der gefährlichste Teil dabei) und schon vor Eintritt in den Kindergarten, hatte man mir beigebracht, dass Dinge, die man sich selber erarbeitet hat, erheblich mehr wert sind als Dinge, die man sich für Geld gekauft hat. Damit war klar: Man musste erst mal etwas leisten, bevor man in der Bande mitmachen durfte! (Hätte ich jetzt extra erwähnen müssen, dass ich der Chef der Bande war?) Um da jedenfalls mitmachen zu dürfen, so hatte ich das festgelegt, musste man einen lebenden Regenwurm runterschlucken! Haben die auch alle brav gemacht. Eines Tages kam aber einer „meiner Jungs“ (mit Mädchen hatte ich es noch nie so) und fragte mich vor versammelter Truppe, wie das denn so mit mir sei und ob ich denn nicht auch einen Regenwurm ….? Oder ob das anders wäre, weil ich ein Mädchen sei? 1. Lektion: Wer intelligente MA hat, muss damit rechnen, dass sie früher oder später auch unbequeme Fragen stellen. Ein Blick über die Gesichter der anderen Bandenmitglieder zeigte mir, dass ein Kopfnicken von mir genügt hätte und die hätten diesen vorwitzigen Knaben kräftig verhauen. Der hätte bestimmt keine Fragen mehr gestellt! Früher oder später wäre aber wer anders aufgetaucht, der die gleiche Frage stellen würde.2. Lektion: Gewalt ist keine Lösung und kein geeignetes
Führungsinstrument. Jedenfalls nicht auf Dauer! 3. Lektion: Den Angreifer loben, das bringt ihn aus dem
Konzept und erst mal zur Ruhe! … und ich sogar zwei Regenwürmer essen würde! Immerhin sei ich ja der Boss und zudem ein Mädchen! 4. Lektion: Um seine Führungsposition zu behalten, muss man verdammt viel „Dreck fressen“, Frauen sogar doppelt soviel. Ich bückte mich also, griff mir zwei Regenwürmer und schluckte sie runter (ok, ich habe sie nur runtergewürgt, darauf rumkauen mochte ich dann doch nicht).5. Lektion: Zu erfolgreicher, dauerhafter Führung gehört eine riesige Portion Glück, denn wie wäre das ausgegangen, wenn es an dem Tag nicht geregnet hätte und weit und breit keine Regenwürmer gewesen wären? Damals war ich vier Jahre alt, aber wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich über diese fünf Lektionen hinaus bisher nichts wirklich Erwähnenswertes zu diesem Thema dazugelernt. Dienstag, 2. Oktober 2012
Der seltsame Humor von Ärzten Geschrieben von Stefanie Kruse
in Neulich ... um
00:15
Kommentare (0) Trackbacks (0) Der seltsame Humor von ÄrztenIch finde ja immer schon, dass Ärzte einen etwas seltsamen Humor haben und vermute, dass hat etwas mit den weißen Kitteln zu tun, die sie tragen. Und ich vermute weiter, dass es kein Zufall ist, dass Metzger von alters her die gleichen, weißen Kittel tragen! Mein Augenarzt teilte mir jedenfalls mit, dass das alles nicht so wirklich gut aussieht (nicht ohne anzumerken, dass er das jetzt aus seiner Sicht betrachtet meint, aus meiner Sicht sei ja gerade nicht sonderlich viel mit Sicht) und es eine sehr, sehr dringende Empfehlung sei, die nächsten sechs bis acht Wochen bitte nur möglichst helles Tageslicht, so wenig Lichtschwankungen wie möglich und bitte kein künstliches Licht. Man kann ja über meinen Humor sagen, was man will, aber das finde ich dann irgendwie unterhaltsam und habe wohl auch gelacht. Nachdem er sich meinen Job hat erklären lassen, zückt er seinen Krankschreibeblock und erklärt mir, dass ich die nächsten sechs Wochen auf jeden Fall daheim bleiben soll (was ich natürlich ablehne). Ich erkläre ihm also die -wie ich finde- sehr übersichtliche Rollenverteilung zwischen Arzt und Patient: Wir "einigen" uns darauf, dass ich tue, was ich kann und lasse, was ich nicht kann und ich frage vorsichtig, wie das mit Auto fahren ist. (Aktuell ist alles, was näher ist als einen Meter wie durch ein Goldfischglas betrachtet, alles was näher als einen halben Meter ist, praktisch nicht erkennbar.) Ich weiß noch nicht, ob er ein guter Arzt ist, aber auf jeden Fall ist er unterhaltsam. |
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