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Tomaten sind doof

Kaum zu glauben: Ich hatte es endlich mal geschafft, feste Nahrung einzukaufen!

Und sogar bis in die Wohnung hatte ich den Kram geschleppt (zweiter Stock Altbau, kein Aufzug. Eine echte Herausforderung wenn der Körper nur noch nach Schlaf schreit).

Ob ich das Zeug auch mal hätte essen sollen? Oder die Tomaten statt in den Schrank mal besser in den Kühlschrank gepackt hätte?

Jedenfalls wollte ich heute mal einen Tee und zu dem Zweck habe ich den Schrank aufgemacht. Was roch hier nur so seltsam, unangenehm und ausgesprochen streng? Oh, die Tomaten. Zumindest behauptete mein Langzeitgedächtnis, daß das mal Tomaten gewesen sind, aber das muß man wohl nicht so ernst nehmen, das gleiche Langzeitgedächtnis behauptet schließlich auch, daß Tomaten rot sind und das in meinem Schrank war eine ganze Menge, aber nicht rot und ich habe einen kurzen Moment überlegt, wie lange das Zeug wohl laut gebrüllt hat" "Kämm' mich, mein grüner Pelz ist unordentlich!"

Der Schrank ist jetzt wieder sauber, das pelzige Zeug entsorgt, es gab dann doch keinen Tee und ich überlege, ob ich vielleicht doch für genmanipuliertes Gemüse bin, angeblich schimmelt das Zeug nicht

Eine echte Gelegenheit?

Heute war nicht mein Tag. Hm, gestern auch nicht. Genaugenommen war der ganze Monat so, aber egal.

Heute jedenfalls war ganz besonders nicht mein Tag!

Ich sollte längst Koffer gepackt haben und voller Vorfreude auf den Urlaub beschwingt durch die Gegend schweben. Statt dessen schleppe ich bleischwere Klumpfüße durch die Gegend und finde die Vorstellung, mal für ein paar Wochen oder Monate einfach nur tot zu sein, zunehmend interessant (leider habe ich keine Zeit, das weiter auszubauen, also weiterleben).

Bevor es soweit ist, habe ich noch eine Million Sachen zu erledigen, wobei ganz oben auf der Liste steht, mal endgültig zu klären, ob ich überhaupt Urlaub mache (was zunehmend an Dringlichkeit gewinnt, schließlich soll es Freitag losgehen. Diesen Freitag!)

Alle haben zugestimmt, sogar der Urlaubsantrag ist hochoffiziell unterschrieben und lag heute in der Post), nur ich sehe das noch längst nicht so (was richtig blöd wäre, denn die fahren da ja alle meinetwegen hin). Egal (hm, das Wort gefällt mir), natürlich sind heute wieder alle möglichen und unmöglichen Sachen passiert, die zusätzlich noch erledigt werden wollen und so habe ich mich dann irgendwann mal in mein Büro zurückgezogen und das Notebook ausgepackt, um wenigstens mal die dringlichsten Sachen zu schreiben.

Das mit dem Schreiben ging so garnicht flott von der Hand und nach einiger Zeit bemerkte ich, daß das ursächlich damit zu tun haben könnte, daß es lausig kalt ist im Büro.

Ok, ok, so eine doofe Heizung bekomme ich ja wohl gerade noch entlüftet (es war 20 Uhr, seit zwei Stunden hatte ich theoretisch frei)? Praktisch nur, wenn ich einen Entlüftungsschlüssel auftreiben kann oder notfalls eine kleine Zange. Eine halbe Stunde später wußte ich, daß ich weder Schlüssel noch Zange hatte, bei meiner Suche hatte ich aber ein neues Problem gefunden, das immerhin zum Büro paßte: Ich hatte kalte Wut!

Ok, verarbeiten wir das auch schnell noch, da kam es ja jetzt auch nicht mehr drauf an, ich war sowieso schon über zehn Stunden da, es kam also wirklich nicht mehr darauf an. Irgendwie zickte aber das Notebook, bzw. die Tastatur (was bei der Eiseskälte im Büro vielleicht sogar verständlich war?)

Drei Probleme weiter hatte ich dann ein neues: Nämlich die Space-Taste in der Hand. Nun will ich ja nicht behaupten, sonderlich strukturiert oder unterhaltsam zu schreiben, aber so ganz ohne Leerzeichen verlieren meine Texte beträchtlich an ... tja, so ziemlich an allem.

Ohne näher auf die Details einzugehen: Nach zwanzig Minuten hatte ich jede Menge winzigkleiner Teile in der Hand und immer noch nicht verstanden, wie da jemals wieder eine funktionierende Space-Taste draus werden sollte. Irgendwie habe ich das dann wohl doch zusammenbekommen, aber in meiner eiskalten Wut habe ich eine Entscheidung getroffen: Sollte die doofe Taste nicht halten (so richtig gut sieht die immer noch nicht aus, aber sie funktioniert) und ich mir doch noch in letzter Sekunde selber den Urlab streichen, werde ich das zumindest als Gelegenheit nutzen, mir ein neues Notebook zu kaufen! Jawoll!

Aber vorher lasse ich die blöde Heizung entlüften! Das neue Notebook (das wäre dann das sechste) soll schließlich nicht frieren.

Die Schattenseite von Hamburg

So schön das ja alles ist, aber eine Sache geht mir ganz furchtbar auf den Wecker: Parkplätze, bzw, deren Fehlen!

Wenn ich zur Arbeit fahre, ist das ja kein Problem, ich habe einen Stellplatz in einer Tiefgarage genau neben der Filiale, die sich als die sicherste Tiefgarage in Hamburg bezeichnet (was ich ohne Zögern bestätigen würde).

Inzwischen habe ich auch kapiert, daß man den Scheibenwischer anstellen muß, wenn man da reinfährt, das Ding ist nämlich beheizt, was bedeutet, daß sofort alle Scheiben beschlagen, wenn man von draußen reinfährt. Auch die Einfahrt ist prima, die haben nämlich ein Transpondersystem (so ziemlich das teuerste, was man sich auf dem Gebet leisten kann): Man hält einfach eine Karte hoch und kann einfahren, also nix mit Fenster runterkurbeln und umständlich die Karte in einen Automaten schieben.

Trotzdem habe ich immer noch viel Freude, wenn ich "Fremdparkern" zusehe, wie sie in drei bis fünfzehn Anläufen versuchen, möglist so an den Automaten ranzufahren, daß sie vom Auto aus die Karte in den Automaten bekommen, denn nur Leute mit Dauerparkkarten haben diese Transponderkarten.

Nach etwa fünfzehn Minuten bin ich dann bei meiner Wohnung, die sich in Hamburg Eppendorf befindet und das Drama nimmt seinen Lauf: Kein Parkplatz! Wer Hamburg Eppendorf kennt, der weiß, daß man hier sowieso auch immer in der zweiten Reihe parkt, und zwar auf beiden Seiten und der Profi klappt auch freiwillig seine Spiegel ein, denn so wild hier geparkt wird, die verstehen keinen Spaß und wenn ein Kleintransporter nicht mehr durch die Straßen kommt, wird gnadenlos und in Rekordzeit abgeschleppt (Kostenpunkt etwa 260 bis 300 Euro, genauer möchte ich das bitte nicht wissen).

Zu allem Übel ist das auch noch eine Einbahnstraße, man muß also jedesmal einmal ganz rum. Oder zweimal, oder dreimal oder mehr *seufz*

Nach 45 Minuten ist man dann so entnervt, daß man auch längere Fußmärsche in Kauf nehmen würde, Hauptsache, man kann die Kiste endlich irgendwo abstellen und irgendwann stellt man sie dann auch irgendwo ab ...

Das hat jetzt dazu geführt, daß ich meinem Chef erklärt habe, daß ich leider nicht länger in Hamburg bleiben kann, was den armen Mann wohl etwas geschockt hat, denn er hat sehr schnell die Gesichtsfarbe gewechselt (und sah damit nicht mehr wirklich gesund aus), weil ich mir das auf Dauer nicht leisten will, jeden dritten Tag ein Knöllchen zu bekommen oder nach 17 Stunden Arbeit noch eine Stunde um die Häuser zu kreisen.

Aufatmend und ohne mit der Wimper zu zucken, hat er mir aufgetragen, den Wohnungsmakler anzurufen, daß der mir einen Garangenplatz besorgen soll, die es hier in Hülle und Fülle gibt, denn zu jedem Haus gehört eine Garage und da sind wohl auch jede Menge Plätze frei, weil die ein mittleres Vermögen kosten.

Was soll ich sagen? Ich finde meinen Chef mal wieder richtig gut :-))

Hamburg allgemein

Ich hatte ja schon immer einen Einsatz in Hamburg haben wollen, wenn auch nicht ausgerechnet im Winter.

Hm ... so richtig Winter ist ja auch nicht, aber das ist jetzt nicht wieder meine Schuld!

Egal, ich bin nun also gut einen Monat in Hamburg und finde die Stadt einfach toll! Egal, wo man hingeht, überall sind die Menschen sehr freundlich, sehr hilfsbereit, immer ein Lächeln, immer jemand, der einem die Türe aufhält oder eine Kiste schleppt. Von wegen "kühle Norddeutsche"!

Am stärksten beeindruckt mich aber, daß es ganz offensichtlich zwei Hamburgs gibt.

Das eine geht von Sonntag etwa 12 Uhr bis Freitag 18 Uhr und ist eine sehr gelassene Stadt. Pünktlich am Freitag um 18 Uhr verwandelt sich das Ganze in einen Hexenkessel. Im ganzen Leben habe ich noch nie soviele Taxen gesehen, wie hier jedes Wochenende durch die Stadt flitzen und die Anzahl der Taxen wird nur noch durch die Anzahl von Polizeiwagen übertroffen:

Hamburg ist Touristenhochburg, denn es ist Wochenende! Die ganze Stadt riecht, als ob überall Kerosin versprüht wurde (ich weiß nicht, was die hier saufen, aber Bier ist das nicht, mindestens Flugbenzin!), Nonstop bewegen sich Menschenmassen durch die Straßen der Innenstadt gegen die jeder verkausoffene Samstag im Vorweihnachtsgeschäft in Kassel eine ärmliche Veranstaltung ist und ab Samstag drei Uhr morgens trifft man praktisch niemanden mehr an, der noch halbwegs nüchtern ist, was sich ohnen Unterbrechnung bis Sonntag zwölf Uhr durchzieht. Die Polizei macht Überstunden und irgendwie fehlt einem fast etwas, wenn länger als zehn Minuten kein Blaulicht vorbeigedonnert ist (was eher selten vorkommt). Sonntag Mittag taumeln dann nur noch ein paar Übriggebliebene durch die Straßen oder umrunden völlig weltvergessen eine Litfaßsäule, Runde für Runde und statt Touristen brummen emsig Scharen von Straßenreinigern durch die Gegend und räumen die Reste vom Wochenende weg. Hamburg ist wieder im Normalzustand. Bis zum nächsten Freitag.

Fernsehchaos oder warum es so wichtig ist, gute Freunde zu haben

Vor einiger Zeit (so etwa acht bis neun Monate) habe ich mir in Münster einen Fernseher gekauft. Irgendwie hatte ich aber nie Zeit und/oder Lust, das Riesenteil mal nach Kassel zu fahren, also haben wir erst mal ein paar gemütliche Monate in diversen Ferienwohnungen verbracht, bis dann der neue Einsatz Hamburg anstand. Wohin jetzt mit dem Fernseher? Ein kurzer Blick durch meine Ferienwohnung in Bad Nenndorf ergab: Das Teil paßt auf keinen Fall auch noch ins Auto! Was tun? Kein Problem, es gibt ja UPS. Die waren auch schnell bereit, das Teil gegen Geld abzuholen, vorausgesetzt, ich könne alle notwendigen Daten liefern, wie Maße und Gewicht. Äh ... Gewicht? Woher sollte ich denn wissen, was das Teil wiegt? In der Bedienungsanleitung stand das jedenfalls nicht drin. Ok, also habe ich den Hersteller angefallen, der mir auch umghend das Gewicht im Originalkarton mitteilen konnte :-) Also habe ich UPS wieder angerufen, die Daten durchgegeben, den Auftrag erteilt und den Preis erfahren. Am 18.11.2006 würde ich Stadthagen verlassen, mein Fernseher würde am 20.11.2006 abgeholt und am nächsten Tag in Kassel sein. Soweit die Theorie! Es vergingen dann einige (sehr arbeitsintensive) Wochen in Hamburg, bevor ich mal wieder nach Kassel kam und den Fernseher hatte ich längst vergessen. UPS wohl auch, denn weit und breit kein Fernseher., was mich aber zu dem Zeitpunkt nicht weiter interessierte, ich hatte wahrlich andere Probleme. Zwei Wochen später rief dann mein Vermieter aus Bad Nenndorf aus, was denn wohl mit dem Fernseher wäre, der da immer noch stünde? Fernseher? Oh, da war doch was? Die Weltfirma UPS hatte meinen Fernseher irgendwie vergessen, also habe ich da nochmal angerufen. Maße und Gewicht wollten die wissen. MIST! Wo war jetzt der Zettel, auf den ich das geschrieben hatte? Am 21.12.2006 ist mein Fernseher dann doch endlich mal in Kassel angekommen, womit ich dann wieder ein neues Problem hatte: Wohin damit? Ich entschied mich für das Schlafzimmer, was das Problem aber nicht wirklich löste, denn da hatte ja schon einer gestanden. Es muß doch möglich sein, auch in Zukunft Technikkrams zu kaufen, ohne irgendwann nicht mehr in die eigene Bude zu kommen, weil da alles vollsteht? Irgendwann hatte ich dann die Lösung: Ich habe wunderbare Freunde :-) Umgehend habe ich also eine Freundin angerufen und ihr klargemacht, daß es Zeit sei, daß ihre Kinder einen neuen, größeren Fernseher bekommen, nämlich meinen und zwei Stunden später holte ihr Mann das Teil ab und ich war das Problem los. Liebe Freunde, ich werde Euch noch häufiger brauchen, denn ich kaufe wirklich gerne Technikkrams, also räumt Eure Buden aus und macht Platz, denn hier in Hamburg gibt es einen Saturn, der über vier Etagen geht :-) Btw: Diese Woche habe ich mir einen neuen Drucker gekauft, womit ich jetzt vier hätte. Einen hat meine Schwester bekommen, den Rest mache ich dann wieder abholbereit ... ;-)